Skip to content
  • Home
  • Sekretariat
  • Bereitschaftsdienst
  • Unser Team
  • Navigation
  • Impressum

Kategorie: Allgemein

13|Drosera rotundifolia (Dros.)

Posted on
dros
©Michael Koltzenburg www.saxifraga.de

Drosera wirkt in erster Linie auf die Atmungsorgane. Der Husten, für den es passt, wird durch einen Reiz im Kehlkopf hervorgerufen, den der Patient wie eine Feder oder wie Staub empfindet und der ihn fast zur Verzweiflung treibt. Der Husten selbst ist trocken, heiser oder krampfartig und ähnelt einem Keuchhusten (Drosera passt auch für Keuchhusten). Der Husten kommt abends und nach Mitternacht. Er ist sehr gewaltsam und führt wie bei Ipecacuanha zu Erbrechen von Schleim oder Speisen und zu Nasenbluten. Der Patient hält sich beim Husten mit beiden Händen die Brust. Typisch ist, dass der Husten sofort nach dem Hinlegen auftritt. Der Husten wird schlimmer durch Wärme und warme Getränke und ist besser an der frischen Luft.

Drosera wirkt auch auf den Kehlkopf und heilt Heiserkeit, zum Beispiel bei Rednern. Charakteristisch für Drosera im Zusammenhang mit Erkrankungen des Kehlkopfes und der Atemwege ist eine sehr sonore Bassstimme.

Arzneimittellehre Übersicht

12|Colocynthis (Coloc.)

Posted on
colo
©Andras Zboray www.fjexpeditions.com

Die Beschwerden von Colocynthis entstehen durch erregende Emotionen. Der Patient wird krank durch Zorn oder Ärger, durch eine vermeintliche Geringschätzung oder nachdem er sich über eine Ungerechtigkeit echauffiert hat. Im Gefolge dieser inneren Aufwühlung kommt es dann zu Schlaflosigkeit, Durchfall, unterdrücktem Wochenfluss und allen möglichen anderen Beschwerden. Ganz besonders typisch ist aber das Entstehen von Bauchkoliken, die wie folgt charakterisiert sind: Der Patient empfindet quälende Schmerzen im Bauch, wie scharfe Steine, die aneinander reiben. Diese Schmerzen zwingen ihn dazu, sich zusammenzukrümmen, etwas Hartes in den Bauch zu drücken oder sich mit dem Bauch über Stühle, Tische und Bettpfosten zu lehnen. Äußerliche Wärme bessert die Beschwerden und das geringste Essen oder Trinken verschlechtert sie, wobei Kaffee eine Ausnahme macht, er bessert die Bauchschmerzen.

Außerdem passt Colocynthis für Ischiasbeschwerden, die wie bei Rhus toxicodendron mit Taubheit des Beines einhergehen und durch Wärme gebessert werden, mit dem Unterschied, dass bei Colocynthis Bewegung verschlechtert.

Colocynthis wirkt auf rheumatische Gelenkerkrankungen, die durch Bewegung verschlechtert werden. Es heilt arthritische Entzündungen der Augen und divergierenden Strabismus, wenn die übrigen Symptome passen.

Arzneimittellehre Übersicht

11|Cina (Cina)

Posted on
cina
© Rolv Hjelmstad www.rolv.no

Wie schon der Name „Wurmkraut“ sagt, eignet es sich bei Wurmleiden und dort besonders für Ascariden (Spulwürmer). Die Beschwerden sind Heißhunger, auch nachts, mit Abmagerung, obwohl der Bauch aufgetrieben ist. Unmittelbar nach dem Essen empfinden die Kranken ein Schwächegefühl. Sie haben das dauernde Verlangen, die Nase zu reiben oder in der Nase zu bohren. Sie zupfen an der Nase und an den Lippen, bis es blutet. Sie sind schlecht gelaunt, ungezogen, launisch und beim kleinsten Anlass beleidigt. Sie vertragen keine Annäherung, keine Berührung, keinen Druck. Nachts erwachen sie entsetzt, erkennen niemanden, schreien und klammern sich an die Umstehenden. Sie knirschen im Schlaf mit den Zähnen.

Patienten, die Cina brauchen, haben auch die Neigung, alles anzufassen.

Cina hat eine starke Wirkung auf das Nervensystem und wirkt auf Krampfleiden besonders, wenn die Krämpfe ausgelöst werden durch Fieber oder durch Wurmerkrankungen, wenn sie nachts auftreten oder wenn Schreien vorausgeht. Es heilt auch Schielen, speziell wenn nach innen geschielt wird.

Eine weitere Störung des Nervensystems, für die Cina passt, ist ein gurgelndes Geräusch, das im Hals auftritt, besonders beim Trinken und seltener nach dem Husten oder bei Krämpfen.

Auch bei Fieber muss Cina als Heilmittel in Betracht gezogen werden. Die Anzeigen sind: Blasses Gesicht oder blass, nur um den Mund herum, Durst im Fieberfrost, in der Hitze aber durstlos, vermehrter Appetit vor dem Fieberfrost.

Arzneimittellehre Übersicht

10|Chamomilla (Cham.)

Posted on
cham
© Ajea Zeutsch www.kesselweb.de

Chamomilla verstärkt die allgemeine Sensibilität der Nerven. Der Patient wird auf geistiger und körperlicher Ebene sehr empfindlich. Er wird boshaft und reizbar. Alles ist ihm unerträglich: Er erträgt sich selbst nicht, er erträgt andere nicht, im besonderen Maße gilt das aber für Schmerzen, die ihn zur Verzweiflung treiben und ihn sogar zum Schreien zwingen. Er erträgt es nicht angesehen oder berührt zu werden, und er schickt den Arzt nach Hause. Der Patient ist äußerst unhöflich und ungeduldig und reagiert sehr zornig, wenn seinen Wünschen und Vorstellungen nicht nachgekommen wird. Es kommt zu heftigen Zornausbrüchen, welche zu Beschwerden wie Koliken, Erbrechen, Diarrhö, Gelbsucht, Krämpfe, drohender Abort und Asthma führen. Überall, wo Beschwerden mit Reizbarkeit und Zorn einhergehen (zum Beispiel bei der Entbindung) oder Reizbarkeit und Zorn den Beschwerden vorausgegangen sind, muss an Chamomilla gedacht werden. Das geht so weit, dass ein Säugling nach dem Stillen Konvulsionen bekommt, wenn die Mutter zuvor einen Zornanfall hatte. Handelt es sich um Beschwerden bei Kindern, dann werden diese gebessert, wenn das Kind herumgetragen wird.

Auch auf körperlicher Ebene äußert sich diese gesteigerte Empfindlichkeit: Der Patient ist äußerst schmerzempfindlich und wird sogar ohnmächtig vor Schmerzen (Hep.). Oft gehen die Schmerzen mit Taubheitsgefühlen einher. Am schlimmsten sind sie in der Nacht.

Besonders wirkungsvoll ist Chamomilla bei Zahnschmerzen, bei Zahnungsbeschwerden der Kinder und beim Durchbruch der Weisheitszähne. Diese Zahnschmerzen werden gebessert durch kalte Flüssigkeit im Mund oder durch Auflegen des mit kaltem Wasser angefeuchteten Fingers. Sie sind schlimmer nachts und durch Wärme, sowohl im warmen Zimmer, als auch durch warme Speisen und Getränke. Diese Verschlechterung durch Wärme ist ein allgemeiner Zug von Chamomilla, ebenso wie die Verschlimmerung um 9 Uhr in der Früh. Bei Kindern kommt es im Zusammenhang mit dem Durchbruch der Zähne zu weiteren Beschwerden wie Fieber, Krampfanfällen und Diarrhö. Der Durchfall ist heiß, gelblich-grün, wie gehacktes Ei oder Spinat, stinkend, und wundmachend.

Weitere wichtige Symptome (bei weitem nicht alle) sind: Eine Backe ist rot, die andere blass, nach dem Essen oder Trinken Schweiß im Gesicht, heißer Kopfschweiß, ein Riss in der Mitte der Unterlippe (Nat-m.), Empfindlichkeit der Ohren oder der Ohrengegend gegen frische Luft oder gegen Wind, nachts brennende Fußsohlen, die Füße werden aus dem Bett gestreckt (Sulph.).

Chamomilla heilt jegliche Art von Beschwerden, wenn es angezeigt ist, besonders passt es für Säuglinge und Kinder.

Arzneimittellehre Übersicht

9|Causticum hahnemanni (Caust.)

Posted on
© jaqu.org

Causticum ist ein tief wirkendes Medikament mit einem großen Wirkungsspektrum. Besonders wirkt es auf das Nervensystem. Es erzeugt fortschreitende Schwäche, bis zur kompletten Lähmung. Die Ursache der Erkrankungen von Caust. liegt oft bei einer Erkältung durch kalten Wind (zum Beispiel Nervenschmerzen oder Lähmungen des Gesichts nach Reiten oder Fahren in der Kälte), durch kaltes Wetter oder Durchnässung. Umgekehrt sind die Beschwerden besser bei warmem, feuchtem Wetter. Es kommt zu Lähmungen der willkürlichen Muskulatur mit Stottern, wegen Zungenlähmung, Herabfallen der Oberlider (Ptosis). Beim Versuch zu kauen beißt sich der Kranke auf die Wangen oder auf die Zunge. Der Gang ist schwankend, taumelig und holprig. Diese Zustände werden durch die lokale Anwendung von kaltem Wasser gebessert. Bei Kindern zeigt sich die Nervenschwäche dadurch, dass sie spät laufen lernen.

Auch die unwillkürliche Muskulatur ist betroffen. Flüssigkeit kommt beim Versuch zu schlucken aus der Nase. Der Schließmuskel der Blase ist geschwächt, Harn geht beim Husten, Niesen und Lachen ab. Kinder nässen ein, besonders im ersten Schlaf. Caust. passt für Harnverhalt, der bei Frauen nach der Entbindung auftritt. Auch Stuhl kann unbemerkt abgehen. Eigenartig ist, dass der Stuhl am besten im Stehen abgeht.

Causticum wirkt auch auf den Bewegungsapparat. Es heilt Kontrakturen der Beugesehnen, Verkürzungen von Muskeln, Torticollis (Schiefhals) und die Neigung zu rheumatischen Gelenkerkrankungen, die bei warmem, feuchtem Wetter besser sind.

Causticum passt besonders für dunkelhaarige Menschen mit straffer Faser. Auch die Kinder haben schwarze Haare und dunkle Augen. Sie können einen aufgetriebenen Bauch haben und abgemagerte Füße. Auf der Zunge findet sich in der Mitte ein roter Streifen und auf der Haut, besonders an den Händen und im Gesicht (an den Lidrändern und auf der Nase), finden sich Warzen.

Der Causticum-Patient leidet an Beschwerden durch Kummer oder lange Krankheit. Er ist melancholisch, unglücklich und ohne Hoffnung. Kinder weinen beim geringsten Verdruss und fürchten sich vor der Dunkelheit und vor Hunden. Wenn sie die Augen schließen, sehen sie schreckliche Bilder (Calc.). Caust. hat eine eigenartige Ruhelosigkeit in den Beinen, besonders abends und nachts im Bett.

Im Mittelbild gibt es viel Heiserkeit, zum Beispiel durch eine Erkältung, durch kaltes Wetter, durch Reden oder durch Singen. Dies geht bis zur Stimmbandlähmung. Die Heiserkeit von Caust. ist morgens schlechter (Phos. abends).

Kommt es zum Husten, kann der Kranke nicht tief genug husten, um den Schleim herauszubekommen. Der Husten ist schlimmer durch Bücken und besser, wenn etwas kaltes Wasser getrunken wird. Caust. passt auch für Husten in der Schwangerschaft.

Causticum-Patienten haben ein Verlangen nach Geräuchertem.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Behandlung der Folgen von Verbrennungen und Verbrühungen, es wirkt im Anfangsstadium gegen die Schmerzen, später auf die überschüssige Bildung von Narbengewebe (Narbenkeloid).

Arzneimittellehre Übersicht

8|Calcarea carbonica (Calc.)

Posted on
calc
© www.reefball.org

Der typische Calcarea-Patient ist blond, dick und schlaff. Sein Händedruck ist feucht, kalt, kraftlos und weich, als hätte die Hand keine Knochen. Er ist verfroren und hat eine Abneigung gegen frische Luft, er sucht sich warme Plätze (im Gegensatz zu Sulph.).

Es besteht die Neigung zu Schweiß, der oft kalt ist. Typisch ist kalter Fußschweiß, als hätte der Patient feuchte Strümpfe an. Kopfschweiß, besonders nachts, dass das Kissen rundherum durchnässt ist. Trotz dieser Kälte kommt auch Brennen vor, zum Beispiel am Scheitel und an den Fußsohlen (auch nachts, wie bei Sulph.). Der Bauch ist empfindlich gegen Kleiderdruck.

Calc. ist ein ausgezeichnetes Kindermittel. Die Kinder sind blond und dick, haben einen großen Kopf, der Bauch ist aufgetrieben und die Magengegend ist vorgewölbt wie eine umgedrehte Untertasse. Die Entwicklung geht nur langsam voran, die Fontanelle schließt sich spät, sie lernen spät laufen, und die Zähne lassen lange auf sich warten. Auch der Stoffwechsel, besonders der des Knochens, ist verlangsamt. Es entsteht Knochenverkrümmung, Skoliose und Rachitis. Kommt es zu einem Knochenbruch, dauert die Heilung länger als gewöhnlich. Die Kinder haben die besagten Schweiße, und alle Absonderungen (Stuhl, Schweiß etc.) riechen sauer. Das Zahnen macht ihnen Probleme und sie bekommen Diarrhö oder, seltener, Konvulsionen. Die Lymphknoten schwellen an und sie neigen zu Warzen, Polypen und Hautausschlägen, z.B. Milchschorf. Sie haben eine Abneigung zu baden und ihr Zustand wird dadurch verschlimmert (wie Sulph.).

Überhaupt verträgt der Calc.-Patient keine Feuchtigkeit. Er wird krank, wenn er durchnsst wurde oder beim Arbeiten lange im Wasser stehen musste (siehe auch Puls.). Er ist sehr empfindlich gegen feuchtes Wetter.

Es besteht ein Zustand großer Schwäche, sowohl geistige als auch körperliche, zum Beispiel verursacht Treppensteigen Atemnot und Herzklopfen. Calc. passt für Beschwerden, die durch Unterdrückung von Hautausschlägen, von Schweiß und die Menstruation entstanden sind.

Der psychische Zustand ist gekennzeichnet durch viele Ängste und Befürchtungen (Phos.). Angst vor dem Tod, vor Krankheit, Wahnsinn und vor Elend. Kinder wachen in der Nacht auf, weinen ängstlich und sind nicht zu beruhigen (pavor nocturnus). Am nächsten Tag erinnern sie sich an nichts. Der Patient erträgt es nicht, schreckliche Dinge zu sehen oder zu hören, es geht ihm dann schlecht, und er ist schlaflos. Kinder halten sich deshalb beim Fernsehen die Augen zu. Oder der Patient hat schreckliche Phantasiebilder, besonders wenn er die Augen schließt.

Wie im körperlichen Bereich, besteht auch auf geistiger Ebene Trägheit und Lethargie, andererseits kommt es aber auch zu heftigen Zornausbrüchen. Dickköpfigkeit und Eigensinn können stark ausgeprägt sein.

Der Calc.-Patient hat ein ausgeprägtes Verlangen nach Eiern. Kinder möchten unverdauliches wie Sand, Kalk, und Erde. Milch wird nicht vertragen und als saures Wasser oder geronnene Milch wieder erbrochen. Oft sind die Kranken verstopft und sie fühlen sich dann sogar besser.

Die Menses kommen zu früh, fließen zu lange und zu stark. Vor Eintreten der Regel schmerzen die Brüste.

Arzneimittellehre Übersicht

7|Bryonia alba (Bry.)

Posted on
bryo
©Paul Fenwick imagesoflincolnshire.co.uk

Das Hauptcharakteristikum von Bryonia ist die Verschlechterung aller Beschwerden durch die geringste Bewegung. Deshalb will der Patient still liegen und allein gelassen werden. Ist dieses Charakteristikum vorhanden, ist Bry. wahrscheinlich das Heilmittel, egal welchen Namen die Krankheit hat.

Bekommt der Patient eine Erkältung, dann beginnt sie mit Nasenausfluss und Tränenfluss, Wehtun der Augen und Kopfschmerz. Am nächsten Tag ist auch der Kehlkopf befallen (Heiserkeit) und im weiteren Verlauf kommt es zu Bronchitis und vielleicht zur Lungenentzündung. Es entwickelt sich ein trockener Husten, der beim Betreten eines warmen Raumes und in der Nacht schlimmer ist. Oft hat der Patient durch die Erschütterung des Hustens stechende Schmerzen in der Brust. Er hält dann die Brust mit den Händen. Der Husten kann auch zu Kopfschmerzen führen. Der Patient hält dann den Kopf mit den Händen, da der Husten so schmerzhaft ist. Wie bei Bell. endet der Husten manchmal mit Niesen, oder Kinder weinen vor dem Husten (Bell., Hep.). Der Husten kann, wie bei Puls., besser sein, wenn der Kranke sich aufsetzt.

Viele Patienten klagen bei grippalen Beschwerden über Gliederschmerzen, die dann durch die kleinste Bewegung verschlimmert werden.

Ein charakteristischer Zug von Bry. ist die Besserung von Schmerzen durch Liegen auf der schmerzhaften Seite. Hat der Patient die Schmerzen zum Beispiel in der rechten Lunge – dieses Mittel hat seine Beschwerden gerne auf der rechten Seite –, so möchte er auch auf der rechten Seite liegen. Typisch für Bry. ist ein ausgesprochen großer Durst, der durch das Trinken von großen Mengen auf einmal und in großen Abständen gestillt wird (im Gegensatz zu Ars., das oft nach kleinen Mengen verlangt). Der Gemütszustand des Bryonia-Patienten kann als reizbar bezeichnet werden.

Patienten, die Bryonia brauchen, haben oft eine weiß belegte Zunge.

Arzneimittellehre Übersicht

6|Belladonna (Bell.)

Posted on
bell
© Dr. med. Thomas Quak

Bei den akuten Krankheiten wirkt Belladonna besonders gut auf fieberhafte Zustände (bei Kindern, die Fieber haben, muss immer an Bell. gedacht werden). Diese Fieberzustände treten plötzlich, wie aus heiterem Himmel, auf und sind gekennzeichnet durch große Heftigkeit. Der Patient ist außerordentlich heiß. Meist ist die Haut trocken, sie kann an den bedeckten Teilen auch schweißbedeckt sein (wie bei Acon.). Das Gesicht ist stark gerötet, oft sind die Pupillen erweitert. Der Patient findet sich in einem Zustand, der einem Delirium ähnlich ist, er sieht nicht vorhandene Gestalten oder Ähnliches, oft besteht große Unruhe. Manche Patienten verfallen in einen zornigen Zustand und bellen, beißen, schlagen, ziehen an den Haaren oder spucken.

Durst kann vorhanden sein, aber auch Durstlosigkeit kommt vor. Oft klagen die Patienten über (hämmernde, klopfende) Kopfschmerzen. Dem Patienten geht es in der Nacht schlechter, das Fieber steigt dann.

Entsteht Husten, dann ist dieser meist trocken, bellend und der Patient zeigt die oben genannten Charakteristika. Manche Kinder beginnen zu weinen, bevor der Husten kommt (Bry., Hep.). Manchmal endet das Husten mit Niesen.

Bell. passt gut, wenn das Fieber von Halsschmerzen begleitet wird (Mandelentzündung). Der Rachen ist dabei hochrot und der Patient empfindet ein trockenes Brennen im Hals. Die Schmerzen werden verschlechtert, wenn Flüssigkeiten geschluckt werden.

Auch bei Scharlach (Halsschmerz mit einem feinen rötlichen Hautausschlag) wirkt es gut, wenn die oben angegebenen Charakteristika vorhanden sind, und es kann gegeben werden, um die Erkrankung zu verhindern, wenn noch keine Ansteckung erfolgt ist.

Bell. passt auch für akute Ohrenentzündungen, wenn die allgemeinen Symptome es anzeigen, aber heilen kann es nur, wenn die Entzündung noch nicht weit fortgeschritten ist. Hat sich schon Eiter gebildet, sind wahrscheinlich andere Arzneimittel angezeigt (siehe Hep., Merc., Puls., Sil.).

Belladonna kann jede Art von Schmerzen (Kopfschmerz, Gallenkolik, Wehen usw.) lindern oder heilen, wenn die typischen Anzeigen vorhanden sind: klopfende Schmerzen, starke Rötung des erkrankten Teiles oder hochroter Kopf, erweiterte Pupillen.

Arzneimittellehre Übersicht

5|Arsenicum album (Ars.)

Posted on
arse
©Tiziano Berardi http://digilander.libero.it

Ganz allgemein fällt der Kranke, der Arsen braucht, durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Die Angst ist sehr quälend und kann sich zur Todesangst steigern. Dabei ist er unruhig und möchte permanent die Position wechseln. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Die Zeit der Verschlimmerung ist die Nacht, besonders nach Mitternacht. Die Schmerzen sind brennend, wie von glühenden Kohlen oder heißen Nadeln, und trotzdem empfindet der Patient Linderung durch heiße Getränke oder heiße Anwendungen, zum Beispiel eine Wärmflasche.

Bei Erkältungen passt Arsen besonders, wenn diese im Winter auftreten. Es bildet sich ein wässriger Schnupfen, der die Oberlippe und die Nase wund macht. Trotz des Nasenausflusses ist die Nase verstopft. Der Patient muss auch niesen, was aber keine Erleichterung bringt. Es geht ihm an der frischen Luft schlechter und Niesen entsteht oft erst, wenn er im Freien ist. Überhaupt passt Ars. für Patienten, die oft (meist im Winter) erkältet sind. Die Patienten sind im Allgemeinen sehr frostig und erdulden Luftzug nur sehr ungern. Sie bekommen nie genug Wärme und im Frost kann ein Gefühl entstehen, als sei statt Blut Eiswasser in den Adern (in der Fieberhitze hat er das Gefühl, in den Adern fließt kochendes Wasser).

Kommt es zu einer Grippe, zeigen sich folgende Charakteristika: Der Kranke fällt durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Oft empfindet er eine richtige Todesangst. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Oft wird dieses Wasser aber sofort nach dem Trinken wieder erbrochen. Er ist sehr schwach, was ihn aber nicht daran hindert, in seiner ängstlichen Ruhelosigkeit ständig den Platz zu wechseln. Gelingt ihm das wegen der zunehmenden Schwäche nicht mehr, bewegt er sich zumindest im Bett ständig hin und her.

Der Durchfall von Arsen entsteht besonders nach dem Genuss von kalter Nahrung (Speiseeis oder Eiswasser), wenn der Patient vorher erhitzt war. Es passt auch bei Fleischvergiftung oder verdorbenem Magen nach dem Genuss von anderen verdorbenen Nahrungsmitteln. Durchfall nach dem Genuss von Obst, besonders solchem mit viel Wassergehalt, wie Melonen. Es besteht verhältnismäßig wenig Stuhlgang, der den Patienten aber trotzdem stark erschöpft. Der Stuhl ist gekennzeichnet durch die geringe Menge, die dunkle Farbe, er kann schleimig, blutig, unverdaut oder dunkelgrün sein und im Allgemeinen hat er einen starken Geruch. Häufig kommt es zum Erbrechen, das auch gleichzeitig mit dem Durchfall auftreten kann.

Auch bei anderen Krankheiten kann Ars. das Heilmittel sein, wenn die oben angeführten Leitsymptome vorhanden sind.

Arzneimittellehre Übersicht

4|Arnica montana (Arn.)

Posted on
arni
© Ian Young www.srgc.org.uk

Allgemein bei frisch entstandenen Verletzungen, im besonderen Verletzungen der Weichteile, Verletzungen, die mit Blutergüssen einhergehen. Es wirkt auch bei Schock nach Verletzungen (siehe Aconit) oder anderen körperlichen Beschwerden, die nach Verletzungen auftreten. Es ist ein gutes Mittel für die Folgen von körperlicher Überanstrengung (wie Rhus-t.). Es ist geeignet als Tetanusprophylaxe, wenn es für die Art der Verletzung passt (das gilt im Übrigen für alle Verletzungsmittel). Die Beschwerden werden meist durch Ruhe gebessert und durch Bewegung verschlechtert. Die verletzten Teile sind empfindlich gegen Berührung.

Spezielle Indikationen sind: Prellung des Kopfes (Gehirnerschütterung), auch wenn Bewusstlosigkeit eintritt; Augenverletzung mit Bluterguss (Arn. bei Verletzungen der Gewebe um das Auge; Nasenbluten nach einem Schlag; Verletzungen der Genitalien (mit Bluterguss); Schlag aufs Herz.

Arnica ist aber nicht nur ein Verletzungsmittel, sondern es hilft auch bei vielen anderen Erkrankungen. Hinweisende Symptome sind zum Beispiel: Der Patient will nicht angefasst werden, er fürchtet sich schon, wenn man sich ihm nur nähert; trotz schwerer Krankheit behauptet er, gesund zu sein; beim Waschen des Gesichtes kommt es zu Nasenbluten; Nasenbluten durch Husten und Einblutungen in die Augen beim Husten (Arnica kann Keuchhusten heilen); Schmerzen in den Muskeln und Gelenken, wie wund oder zerschlagen, oder wie von einer großen körperlichen Anstrengung.

Arzneimittellehre Übersicht

  • Previous
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • Next

INHALTE

  • 1|Dr. Thomas Quak
  • 1|Katrin Quak
  • 2|Behandlungsablauf
  • 2|Leistungen
  • 2|Praxisphilosophie
  • 2|Publikationen
  • 3|Arzneimittellehre
  • 4|Forschung & Wissenschaft
  • 5|Mediathek
  • Allgemein
  • Anfahrt
  • Arzneimittellehre Beschreibungen
  • Ärzte Bereitschaftsdienst
  • Bereitschaftsdienst
  • Bilder
  • Impressum
  • Praxis
  • Sprechzeiten & Kontakt
  • Startseite
  • Unser Team
©2025 | WordPress Theme by SuperbThemes
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.