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Kategorie: Arzneimittellehre Beschreibungen

10|Chamomilla (Cham.)

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cham
© Ajea Zeutsch www.kesselweb.de

Chamomilla verstärkt die allgemeine Sensibilität der Nerven. Der Patient wird auf geistiger und körperlicher Ebene sehr empfindlich. Er wird boshaft und reizbar. Alles ist ihm unerträglich: Er erträgt sich selbst nicht, er erträgt andere nicht, im besonderen Maße gilt das aber für Schmerzen, die ihn zur Verzweiflung treiben und ihn sogar zum Schreien zwingen. Er erträgt es nicht angesehen oder berührt zu werden, und er schickt den Arzt nach Hause. Der Patient ist äußerst unhöflich und ungeduldig und reagiert sehr zornig, wenn seinen Wünschen und Vorstellungen nicht nachgekommen wird. Es kommt zu heftigen Zornausbrüchen, welche zu Beschwerden wie Koliken, Erbrechen, Diarrhö, Gelbsucht, Krämpfe, drohender Abort und Asthma führen. Überall, wo Beschwerden mit Reizbarkeit und Zorn einhergehen (zum Beispiel bei der Entbindung) oder Reizbarkeit und Zorn den Beschwerden vorausgegangen sind, muss an Chamomilla gedacht werden. Das geht so weit, dass ein Säugling nach dem Stillen Konvulsionen bekommt, wenn die Mutter zuvor einen Zornanfall hatte. Handelt es sich um Beschwerden bei Kindern, dann werden diese gebessert, wenn das Kind herumgetragen wird.

Auch auf körperlicher Ebene äußert sich diese gesteigerte Empfindlichkeit: Der Patient ist äußerst schmerzempfindlich und wird sogar ohnmächtig vor Schmerzen (Hep.). Oft gehen die Schmerzen mit Taubheitsgefühlen einher. Am schlimmsten sind sie in der Nacht.

Besonders wirkungsvoll ist Chamomilla bei Zahnschmerzen, bei Zahnungsbeschwerden der Kinder und beim Durchbruch der Weisheitszähne. Diese Zahnschmerzen werden gebessert durch kalte Flüssigkeit im Mund oder durch Auflegen des mit kaltem Wasser angefeuchteten Fingers. Sie sind schlimmer nachts und durch Wärme, sowohl im warmen Zimmer, als auch durch warme Speisen und Getränke. Diese Verschlechterung durch Wärme ist ein allgemeiner Zug von Chamomilla, ebenso wie die Verschlimmerung um 9 Uhr in der Früh. Bei Kindern kommt es im Zusammenhang mit dem Durchbruch der Zähne zu weiteren Beschwerden wie Fieber, Krampfanfällen und Diarrhö. Der Durchfall ist heiß, gelblich-grün, wie gehacktes Ei oder Spinat, stinkend, und wundmachend.

Weitere wichtige Symptome (bei weitem nicht alle) sind: Eine Backe ist rot, die andere blass, nach dem Essen oder Trinken Schweiß im Gesicht, heißer Kopfschweiß, ein Riss in der Mitte der Unterlippe (Nat-m.), Empfindlichkeit der Ohren oder der Ohrengegend gegen frische Luft oder gegen Wind, nachts brennende Fußsohlen, die Füße werden aus dem Bett gestreckt (Sulph.).

Chamomilla heilt jegliche Art von Beschwerden, wenn es angezeigt ist, besonders passt es für Säuglinge und Kinder.

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9|Causticum hahnemanni (Caust.)

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© jaqu.org

Causticum ist ein tief wirkendes Medikament mit einem großen Wirkungsspektrum. Besonders wirkt es auf das Nervensystem. Es erzeugt fortschreitende Schwäche, bis zur kompletten Lähmung. Die Ursache der Erkrankungen von Caust. liegt oft bei einer Erkältung durch kalten Wind (zum Beispiel Nervenschmerzen oder Lähmungen des Gesichts nach Reiten oder Fahren in der Kälte), durch kaltes Wetter oder Durchnässung. Umgekehrt sind die Beschwerden besser bei warmem, feuchtem Wetter. Es kommt zu Lähmungen der willkürlichen Muskulatur mit Stottern, wegen Zungenlähmung, Herabfallen der Oberlider (Ptosis). Beim Versuch zu kauen beißt sich der Kranke auf die Wangen oder auf die Zunge. Der Gang ist schwankend, taumelig und holprig. Diese Zustände werden durch die lokale Anwendung von kaltem Wasser gebessert. Bei Kindern zeigt sich die Nervenschwäche dadurch, dass sie spät laufen lernen.

Auch die unwillkürliche Muskulatur ist betroffen. Flüssigkeit kommt beim Versuch zu schlucken aus der Nase. Der Schließmuskel der Blase ist geschwächt, Harn geht beim Husten, Niesen und Lachen ab. Kinder nässen ein, besonders im ersten Schlaf. Caust. passt für Harnverhalt, der bei Frauen nach der Entbindung auftritt. Auch Stuhl kann unbemerkt abgehen. Eigenartig ist, dass der Stuhl am besten im Stehen abgeht.

Causticum wirkt auch auf den Bewegungsapparat. Es heilt Kontrakturen der Beugesehnen, Verkürzungen von Muskeln, Torticollis (Schiefhals) und die Neigung zu rheumatischen Gelenkerkrankungen, die bei warmem, feuchtem Wetter besser sind.

Causticum passt besonders für dunkelhaarige Menschen mit straffer Faser. Auch die Kinder haben schwarze Haare und dunkle Augen. Sie können einen aufgetriebenen Bauch haben und abgemagerte Füße. Auf der Zunge findet sich in der Mitte ein roter Streifen und auf der Haut, besonders an den Händen und im Gesicht (an den Lidrändern und auf der Nase), finden sich Warzen.

Der Causticum-Patient leidet an Beschwerden durch Kummer oder lange Krankheit. Er ist melancholisch, unglücklich und ohne Hoffnung. Kinder weinen beim geringsten Verdruss und fürchten sich vor der Dunkelheit und vor Hunden. Wenn sie die Augen schließen, sehen sie schreckliche Bilder (Calc.). Caust. hat eine eigenartige Ruhelosigkeit in den Beinen, besonders abends und nachts im Bett.

Im Mittelbild gibt es viel Heiserkeit, zum Beispiel durch eine Erkältung, durch kaltes Wetter, durch Reden oder durch Singen. Dies geht bis zur Stimmbandlähmung. Die Heiserkeit von Caust. ist morgens schlechter (Phos. abends).

Kommt es zum Husten, kann der Kranke nicht tief genug husten, um den Schleim herauszubekommen. Der Husten ist schlimmer durch Bücken und besser, wenn etwas kaltes Wasser getrunken wird. Caust. passt auch für Husten in der Schwangerschaft.

Causticum-Patienten haben ein Verlangen nach Geräuchertem.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Behandlung der Folgen von Verbrennungen und Verbrühungen, es wirkt im Anfangsstadium gegen die Schmerzen, später auf die überschüssige Bildung von Narbengewebe (Narbenkeloid).

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8|Calcarea carbonica (Calc.)

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© www.reefball.org

Der typische Calcarea-Patient ist blond, dick und schlaff. Sein Händedruck ist feucht, kalt, kraftlos und weich, als hätte die Hand keine Knochen. Er ist verfroren und hat eine Abneigung gegen frische Luft, er sucht sich warme Plätze (im Gegensatz zu Sulph.).

Es besteht die Neigung zu Schweiß, der oft kalt ist. Typisch ist kalter Fußschweiß, als hätte der Patient feuchte Strümpfe an. Kopfschweiß, besonders nachts, dass das Kissen rundherum durchnässt ist. Trotz dieser Kälte kommt auch Brennen vor, zum Beispiel am Scheitel und an den Fußsohlen (auch nachts, wie bei Sulph.). Der Bauch ist empfindlich gegen Kleiderdruck.

Calc. ist ein ausgezeichnetes Kindermittel. Die Kinder sind blond und dick, haben einen großen Kopf, der Bauch ist aufgetrieben und die Magengegend ist vorgewölbt wie eine umgedrehte Untertasse. Die Entwicklung geht nur langsam voran, die Fontanelle schließt sich spät, sie lernen spät laufen, und die Zähne lassen lange auf sich warten. Auch der Stoffwechsel, besonders der des Knochens, ist verlangsamt. Es entsteht Knochenverkrümmung, Skoliose und Rachitis. Kommt es zu einem Knochenbruch, dauert die Heilung länger als gewöhnlich. Die Kinder haben die besagten Schweiße, und alle Absonderungen (Stuhl, Schweiß etc.) riechen sauer. Das Zahnen macht ihnen Probleme und sie bekommen Diarrhö oder, seltener, Konvulsionen. Die Lymphknoten schwellen an und sie neigen zu Warzen, Polypen und Hautausschlägen, z.B. Milchschorf. Sie haben eine Abneigung zu baden und ihr Zustand wird dadurch verschlimmert (wie Sulph.).

Überhaupt verträgt der Calc.-Patient keine Feuchtigkeit. Er wird krank, wenn er durchnsst wurde oder beim Arbeiten lange im Wasser stehen musste (siehe auch Puls.). Er ist sehr empfindlich gegen feuchtes Wetter.

Es besteht ein Zustand großer Schwäche, sowohl geistige als auch körperliche, zum Beispiel verursacht Treppensteigen Atemnot und Herzklopfen. Calc. passt für Beschwerden, die durch Unterdrückung von Hautausschlägen, von Schweiß und die Menstruation entstanden sind.

Der psychische Zustand ist gekennzeichnet durch viele Ängste und Befürchtungen (Phos.). Angst vor dem Tod, vor Krankheit, Wahnsinn und vor Elend. Kinder wachen in der Nacht auf, weinen ängstlich und sind nicht zu beruhigen (pavor nocturnus). Am nächsten Tag erinnern sie sich an nichts. Der Patient erträgt es nicht, schreckliche Dinge zu sehen oder zu hören, es geht ihm dann schlecht, und er ist schlaflos. Kinder halten sich deshalb beim Fernsehen die Augen zu. Oder der Patient hat schreckliche Phantasiebilder, besonders wenn er die Augen schließt.

Wie im körperlichen Bereich, besteht auch auf geistiger Ebene Trägheit und Lethargie, andererseits kommt es aber auch zu heftigen Zornausbrüchen. Dickköpfigkeit und Eigensinn können stark ausgeprägt sein.

Der Calc.-Patient hat ein ausgeprägtes Verlangen nach Eiern. Kinder möchten unverdauliches wie Sand, Kalk, und Erde. Milch wird nicht vertragen und als saures Wasser oder geronnene Milch wieder erbrochen. Oft sind die Kranken verstopft und sie fühlen sich dann sogar besser.

Die Menses kommen zu früh, fließen zu lange und zu stark. Vor Eintreten der Regel schmerzen die Brüste.

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7|Bryonia alba (Bry.)

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©Paul Fenwick imagesoflincolnshire.co.uk

Das Hauptcharakteristikum von Bryonia ist die Verschlechterung aller Beschwerden durch die geringste Bewegung. Deshalb will der Patient still liegen und allein gelassen werden. Ist dieses Charakteristikum vorhanden, ist Bry. wahrscheinlich das Heilmittel, egal welchen Namen die Krankheit hat.

Bekommt der Patient eine Erkältung, dann beginnt sie mit Nasenausfluss und Tränenfluss, Wehtun der Augen und Kopfschmerz. Am nächsten Tag ist auch der Kehlkopf befallen (Heiserkeit) und im weiteren Verlauf kommt es zu Bronchitis und vielleicht zur Lungenentzündung. Es entwickelt sich ein trockener Husten, der beim Betreten eines warmen Raumes und in der Nacht schlimmer ist. Oft hat der Patient durch die Erschütterung des Hustens stechende Schmerzen in der Brust. Er hält dann die Brust mit den Händen. Der Husten kann auch zu Kopfschmerzen führen. Der Patient hält dann den Kopf mit den Händen, da der Husten so schmerzhaft ist. Wie bei Bell. endet der Husten manchmal mit Niesen, oder Kinder weinen vor dem Husten (Bell., Hep.). Der Husten kann, wie bei Puls., besser sein, wenn der Kranke sich aufsetzt.

Viele Patienten klagen bei grippalen Beschwerden über Gliederschmerzen, die dann durch die kleinste Bewegung verschlimmert werden.

Ein charakteristischer Zug von Bry. ist die Besserung von Schmerzen durch Liegen auf der schmerzhaften Seite. Hat der Patient die Schmerzen zum Beispiel in der rechten Lunge – dieses Mittel hat seine Beschwerden gerne auf der rechten Seite –, so möchte er auch auf der rechten Seite liegen. Typisch für Bry. ist ein ausgesprochen großer Durst, der durch das Trinken von großen Mengen auf einmal und in großen Abständen gestillt wird (im Gegensatz zu Ars., das oft nach kleinen Mengen verlangt). Der Gemütszustand des Bryonia-Patienten kann als reizbar bezeichnet werden.

Patienten, die Bryonia brauchen, haben oft eine weiß belegte Zunge.

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6|Belladonna (Bell.)

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© Dr. med. Thomas Quak

Bei den akuten Krankheiten wirkt Belladonna besonders gut auf fieberhafte Zustände (bei Kindern, die Fieber haben, muss immer an Bell. gedacht werden). Diese Fieberzustände treten plötzlich, wie aus heiterem Himmel, auf und sind gekennzeichnet durch große Heftigkeit. Der Patient ist außerordentlich heiß. Meist ist die Haut trocken, sie kann an den bedeckten Teilen auch schweißbedeckt sein (wie bei Acon.). Das Gesicht ist stark gerötet, oft sind die Pupillen erweitert. Der Patient findet sich in einem Zustand, der einem Delirium ähnlich ist, er sieht nicht vorhandene Gestalten oder Ähnliches, oft besteht große Unruhe. Manche Patienten verfallen in einen zornigen Zustand und bellen, beißen, schlagen, ziehen an den Haaren oder spucken.

Durst kann vorhanden sein, aber auch Durstlosigkeit kommt vor. Oft klagen die Patienten über (hämmernde, klopfende) Kopfschmerzen. Dem Patienten geht es in der Nacht schlechter, das Fieber steigt dann.

Entsteht Husten, dann ist dieser meist trocken, bellend und der Patient zeigt die oben genannten Charakteristika. Manche Kinder beginnen zu weinen, bevor der Husten kommt (Bry., Hep.). Manchmal endet das Husten mit Niesen.

Bell. passt gut, wenn das Fieber von Halsschmerzen begleitet wird (Mandelentzündung). Der Rachen ist dabei hochrot und der Patient empfindet ein trockenes Brennen im Hals. Die Schmerzen werden verschlechtert, wenn Flüssigkeiten geschluckt werden.

Auch bei Scharlach (Halsschmerz mit einem feinen rötlichen Hautausschlag) wirkt es gut, wenn die oben angegebenen Charakteristika vorhanden sind, und es kann gegeben werden, um die Erkrankung zu verhindern, wenn noch keine Ansteckung erfolgt ist.

Bell. passt auch für akute Ohrenentzündungen, wenn die allgemeinen Symptome es anzeigen, aber heilen kann es nur, wenn die Entzündung noch nicht weit fortgeschritten ist. Hat sich schon Eiter gebildet, sind wahrscheinlich andere Arzneimittel angezeigt (siehe Hep., Merc., Puls., Sil.).

Belladonna kann jede Art von Schmerzen (Kopfschmerz, Gallenkolik, Wehen usw.) lindern oder heilen, wenn die typischen Anzeigen vorhanden sind: klopfende Schmerzen, starke Rötung des erkrankten Teiles oder hochroter Kopf, erweiterte Pupillen.

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5|Arsenicum album (Ars.)

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©Tiziano Berardi http://digilander.libero.it

Ganz allgemein fällt der Kranke, der Arsen braucht, durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Die Angst ist sehr quälend und kann sich zur Todesangst steigern. Dabei ist er unruhig und möchte permanent die Position wechseln. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Die Zeit der Verschlimmerung ist die Nacht, besonders nach Mitternacht. Die Schmerzen sind brennend, wie von glühenden Kohlen oder heißen Nadeln, und trotzdem empfindet der Patient Linderung durch heiße Getränke oder heiße Anwendungen, zum Beispiel eine Wärmflasche.

Bei Erkältungen passt Arsen besonders, wenn diese im Winter auftreten. Es bildet sich ein wässriger Schnupfen, der die Oberlippe und die Nase wund macht. Trotz des Nasenausflusses ist die Nase verstopft. Der Patient muss auch niesen, was aber keine Erleichterung bringt. Es geht ihm an der frischen Luft schlechter und Niesen entsteht oft erst, wenn er im Freien ist. Überhaupt passt Ars. für Patienten, die oft (meist im Winter) erkältet sind. Die Patienten sind im Allgemeinen sehr frostig und erdulden Luftzug nur sehr ungern. Sie bekommen nie genug Wärme und im Frost kann ein Gefühl entstehen, als sei statt Blut Eiswasser in den Adern (in der Fieberhitze hat er das Gefühl, in den Adern fließt kochendes Wasser).

Kommt es zu einer Grippe, zeigen sich folgende Charakteristika: Der Kranke fällt durch seine Ruhelosigkeit und Ängstlichkeit auf. Oft empfindet er eine richtige Todesangst. Er hat meist großen Durst, den er dann durch viele kleine Schlucke stillt. Oft wird dieses Wasser aber sofort nach dem Trinken wieder erbrochen. Er ist sehr schwach, was ihn aber nicht daran hindert, in seiner ängstlichen Ruhelosigkeit ständig den Platz zu wechseln. Gelingt ihm das wegen der zunehmenden Schwäche nicht mehr, bewegt er sich zumindest im Bett ständig hin und her.

Der Durchfall von Arsen entsteht besonders nach dem Genuss von kalter Nahrung (Speiseeis oder Eiswasser), wenn der Patient vorher erhitzt war. Es passt auch bei Fleischvergiftung oder verdorbenem Magen nach dem Genuss von anderen verdorbenen Nahrungsmitteln. Durchfall nach dem Genuss von Obst, besonders solchem mit viel Wassergehalt, wie Melonen. Es besteht verhältnismäßig wenig Stuhlgang, der den Patienten aber trotzdem stark erschöpft. Der Stuhl ist gekennzeichnet durch die geringe Menge, die dunkle Farbe, er kann schleimig, blutig, unverdaut oder dunkelgrün sein und im Allgemeinen hat er einen starken Geruch. Häufig kommt es zum Erbrechen, das auch gleichzeitig mit dem Durchfall auftreten kann.

Auch bei anderen Krankheiten kann Ars. das Heilmittel sein, wenn die oben angeführten Leitsymptome vorhanden sind.

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4|Arnica montana (Arn.)

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© Ian Young www.srgc.org.uk

Allgemein bei frisch entstandenen Verletzungen, im besonderen Verletzungen der Weichteile, Verletzungen, die mit Blutergüssen einhergehen. Es wirkt auch bei Schock nach Verletzungen (siehe Aconit) oder anderen körperlichen Beschwerden, die nach Verletzungen auftreten. Es ist ein gutes Mittel für die Folgen von körperlicher Überanstrengung (wie Rhus-t.). Es ist geeignet als Tetanusprophylaxe, wenn es für die Art der Verletzung passt (das gilt im Übrigen für alle Verletzungsmittel). Die Beschwerden werden meist durch Ruhe gebessert und durch Bewegung verschlechtert. Die verletzten Teile sind empfindlich gegen Berührung.

Spezielle Indikationen sind: Prellung des Kopfes (Gehirnerschütterung), auch wenn Bewusstlosigkeit eintritt; Augenverletzung mit Bluterguss (Arn. bei Verletzungen der Gewebe um das Auge; Nasenbluten nach einem Schlag; Verletzungen der Genitalien (mit Bluterguss); Schlag aufs Herz.

Arnica ist aber nicht nur ein Verletzungsmittel, sondern es hilft auch bei vielen anderen Erkrankungen. Hinweisende Symptome sind zum Beispiel: Der Patient will nicht angefasst werden, er fürchtet sich schon, wenn man sich ihm nur nähert; trotz schwerer Krankheit behauptet er, gesund zu sein; beim Waschen des Gesichtes kommt es zu Nasenbluten; Nasenbluten durch Husten und Einblutungen in die Augen beim Husten (Arnica kann Keuchhusten heilen); Schmerzen in den Muskeln und Gelenken, wie wund oder zerschlagen, oder wie von einer großen körperlichen Anstrengung.

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3|Argentum nitricum (Arg-n.)

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arg
© Andreas Bunkahle www.bunkahle.com

Argentum nitricum hat eine eigenartige Wirkung auf die Psyche. Die Patienten haben den Drang, alles in Eile zu tun, sie essen hastig, gehen schnell und verlangen auch von anderen, sich zu beeilen.

Steht ein besonderes Ereignis, wie ein Theaterbesuch oder ein Kirchgang bevor, werden sie von Lampenfieber befallen und bekommen Durchfall (siehe Gels.). Sie haben Furcht vor dem Auftreten in der Öffentlichkeit und in einer Menschenmenge. Ein anderer seltsamer Zug ist eine Furcht vor hervorspringenden Gebäudeecken und hohen Gebäuden. Deren Anblick verursacht bei dem Patienten Schwindel und er hat den Eindruck, dass die Häuser beider Straßenseiten sich einander nähern. Er glaubt, an bestimmten Punkten nicht vorbeizukommen, weshalb er diese meidet oder anfängt, sehr schnell zu gehen, um sich zu entfernen. Der Patient fürchtet sich auch an hochgelegenen Orten, ihm wird dort schwindlig. Andererseits verspürt er beim Überqueren einer Brücke den unwiderstehlichen Drang, in die Tiefe zu springen.

Argentum nitricum passt besonders für hysterische, nervöse Personen, und auch die Symptome sind zum großen Teil nervöser Natur. Es besteht starkes Zittern, ein nervöses Gefühl, oder das Gefühl, als seien bestimmte Körperteile in einen Schraubstock gequetscht. Oder es entsteht ein Gefühl der Ausdehnung und Völle in verschiedenen Körperpartien. Manche Patienten empfinden ein Zusammenschnürungsgefühl, wie von einem Band, zum Beispiel um die Brust oder die Taille.

Typisch für Argentum nitricum ist ein Schmerz wie von einem Splitter (wie bei Nitric acidum).

Auf Seiten der Verdauungsorgane weisen folgende Symptome auf Argentum nitricum als Heilmittel: Die Patienten haben ein unwiderstehliches Verlangen nach Zucker, der ihre Leiden aber verschlechtert und einen massiven Durchfall auslösen kann. Dabei scheinen Flüssigkeiten, die der Patient zu sich genommen hat, durch ihn hindurch zu laufen. Der Stuhl ist grün und sieht aus wie gehackter Spinat. Er kommt mit starkem Spritzen heraus. Der Bauch ist empfindlich gegen Kleiderdruck. Die Patienten werden mager und trocknen aus, die Kinder sehen bald aus wie ein verdorrter, alter Mann. Die Abmagerung schreitet von unten nach oben fort (das Gegenteil von Natrium muriaticum).

Ein weiterer Wirkungsbereich von Argentum nitricum sind die Atmungsorgane und der Kehlkopf. Es heilt Heiserkeit und Stimmverlust, durch Singen entstanden, und Husten durch Singen in hohen Tonlagen. Dabei kommt der Husten sofort nach dem Hinlegen und endet mit Niesen.

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2|Apis mellifica (Apis.)

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apis
© Jon Sullivan http://pdphoto.org

Die Wirkung von Apis, der Honigbiene, entspricht der des Bienenstiches. Es kommt zu brennenden, stechenden Schmerzen, starker Schwellung und Berührungsempfindlichkeit der Haut. Das Charakteristische der Schwellung, sowohl der Haut als auch der Schleimhaut, ist ihr Gehalt an Gewebsflüssigkeit, was ihr eine wachsartiges, glasiertes Aussehen verleiht.

Apis wirkt auf viele Arten von Schwellungen, zum Beispiel der Oberlider und der Unterlider, es wirkt auf Ödeme, sowohl allergische als auch solche, die vom Herzen oder der Niere kommen, wenn sie das oben beschriebene Aussehen haben. Es wirkt auf Wasseransammlungen im Körper, egal wo sie vorkommen. Es heilt Paukenhölenerguss, Hydrocele testis, Ascites (Bauchwassersucht). Es wirkt auf arthritische Gelenkentzündungen (Synovitis), bei Nierenerkrankungen mit Ödemen, bei Albuminurie (als Folge von Herzkrankheit und in der Schwangerschaft und nach Scharlach) und bei Urtikaria (Nesselsucht), wenn diese durch körperliche Anstrengung hervorgerufen wurde.

Ein weiteres Charakteristikum von Apis ist die Verschlechterung aller Beschwerden durch Wärme oder Hitze, egal ob es die Bettwärme, ein warmer Ofen oder ein heißes Bad ist. Die Beschwerden werden besser durch kaltes Wasser.

Sind die oben genannten Charakteristika (brennende, stechende Schmerzen, ödematöse Schwellung der Haut, Verschlechterung durch Wärme) vorhanden, heilt Apis auch Scharlach und Erysipel (eine bakterielle Hauterkrankung). Kommt es zu dabei zu Fieber, hat der Patient wenig Durst (Puls.).

Eine besondere Indikation ist die Meningitis oder der akute Hydrocephalus (Wasserkopf). Hier ist ein schriller Schrei (cri encéphalique) der Hinweis auf die Anwendung von Apis.

Andere Symptome, die an Apis denken lassen, sind: Enge Kleidung am Hals oder am Bauch wird als unangenehm empfunden (Lach.). Der Kranke behauptet trotz schwerer Krankheit gesund zu sein (Arn.). Eifersucht als Wesenszug (die Biene ist eines der eifersüchtigsten Tiere).

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1|Aconitum napellus (Acon.)

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© www.boga.ruhr-uni-bochum.de

Dieses Arzneimittel ist oft zu Beginn von akuten Erkrankungen angezeigt, wenn sich die Symptome in kurzer Zeit zu großer Heftigkeit entwickeln. Die Beschwerden entstehen bevorzugt durch sehr kaltes, trockenes Wetter, durch Zugluft, aber auch durch sehr heißes Wetter. Der psychische Zustand ist charakteristisch und zeigt sich in großer Angst (bis zur Todesangst) und ist gepaart mit großer Unruhe.

Bei Erkältungen ist es im ersten Stadium angezeigt, sobald der Patient merkt, dass er sich erkältet hat. Zu dieser Zeit hat sich oft noch kein richtiger Schnupfen entwickelt, die Nase ist verstopft und heiß und manchmal besteht Frösteln. Oft muss der Patient auch niesen. Besser geht es ihm im Freien.

Auch bei Grippe ist Acon. angezeigt, wenn sich die Krankheit entwickelt, nachdem der Patient kalten, trockenen Winden ausgesetzt war und sich die Symptome sehr schnell und mit großer Heftigkeit entwickeln. Das Fieber kommt plötzlich und der Patient fröstelt. Außerdem besteht eine große Ruhelosigkeit. Gliederschmerzen können vorhanden sein. Es kommt vor, dass eine Wange gerötet ist und die andere blass, das rote Gesicht wird beim Aufsetzen blass, oder das Gesicht ist abwechselnd rot und blass.

Wie bei Bell. findet man Schweiß an bedeckten Teilen, also zum Beispiel an allen Körperteilen, die vom Schlafanzug oder der Bettdecke bedeckt sind.

Bestehen Halsschmerzen, ist der Rachen sehr rot, oft ist großer Durst nach kaltem Wasser vorhanden, oder aber der Patient kann überhaupt nicht schlucken.

Auch der Husten entsteht durch trockenes, kaltes Wetter und ist trocken und kruppartig. Meist ist kein Auswurf vorhanden.

Bei Pseudokrupp kann Acon. gegeben werden, wenn das Kind nach dem Einschlafen erwacht und gleichzeitig mit dem Husten eine große Ängstlichkeit und Unruhe vorhanden ist. Oft geht dem Husten eine Kälteexposition voraus.

Acon. hat Durst auf große Mengen kalter Flüssigkeit.

Es hilft bei psychischem Schock, der aufgetreten ist, nachdem der Patient einen Unfall beobachtet hat oder er sich selbst verletzt hat und große Unruhe vorhanden ist.

Acon. kann auch als Heilmittel bei Schmerzen verwendet werden. Das Charakteristikum dieser Zustände ist eine große Empfindlichkeit gegen die Schmerzen (die Patienten schreien) und die oben beschriebene ängstliche Ruhelosigkeit.

Manche Kranke, die Aconit brauchen, sagen ihre Todesstunde voraus.

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INHALTE

  • 1|Dr. Thomas Quak
  • 1|Katrin Quak
  • 2|Behandlungsablauf
  • 2|Leistungen
  • 2|Praxisphilosophie
  • 2|Publikationen
  • 3|Arzneimittellehre
  • 4|Forschung & Wissenschaft
  • 5|Mediathek
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