Cisplatin
Wirkungen auf den Menschen.
Vorabauswahl toxischer Symptome zur Anwendung als homöopathische Arznei nach einer Arzneimittelprüfung.
Dr. med. Thomas Quak
Clostridium Botulinum
Eine Analyse der Vergiftungserscheinungen zur homöopathischen Anwendung.
Dr. med. Thomas Quak
Entwicklung, Einsatz und Evaluation eines auf einem Expertensystem basierenden Tutorprogramms zur Rheumatologie im klinischen Unterricht
Dr. med. Thomas Quak
Promotionsarbeit, Eigendruck
Evaluation of a Knowledge-Based Turial Program in Rheumatology A Part of mandatory Course in Internal Medicine
Stefan Schewe, Thomas Quak, Bettina Reinhard, Frank Puppe
Intelligent Tutoring Systems 1996: 531-539
Urlaub auf Kreta
Ein homöopathischer Reisebericht mit Falldarstellungen
Dr. med. Thomas Quak
Deutsches Journal für Homöopathie
Homöopathie im Internet
Dr. med. Thomas Quak
Deutsches Journal für Homöopathie, Heft 4 Band 15, 4. Quartal 1996, 384
Cymbopogon citratus Zitronengras, Westindisches Lemongras Arzneimittelprüfung eines neuen homöopathischen Medikamentes
Michael Barthel, Thomas Quak, Jan Geißler
Deutsches Journal für Homöopathie, Heft 4 Band 14, 4. Quartal 1995, 266-279
Die Rubrik Impffolgen im Kent’schen Repertorium
Leitsymptome für die Mittelwahl nach eingetretenem Impfschaden
Dr. med. Thomas Quak
Deutsches Journal für Homöopathie, Heft 1 Band 14, 1. Quartal 1995, 28-35
Impfungen und Impffolgen
Eine Übersichtsarbeit zum Thema Impfschäden und Impfnebenwirkungen
Dr. med. Thomas Quak
Deutsches Journal für Homöopathie, Heft 1, Band 14, 1. Quartal 1995, 10-23
Staphisagria erzeugt einen bestimmten psychischen Zustand und ist demnach auch in der Lage, Personen mit dieser Gemütsverfassung zu heilen (Ähnlichkeitsgesetz). Der Patient ist sehr gereizt und zornig, sogar Kleinigkeiten oder das geringste falsche Wort bringen ihn aus dem Gleichgewicht. Ist er erregt, wirft er mit Gegenständen und zittert vor Wut. Durch diese Zornausbrüche kommt es auch zu körperlichen Beschwerden wie Koliken. Neben diesen nach außen gerichteten Emotionen gibt es einen Zustand, der mehr nach innen gerichtet ist. Der Patient ist wütend oder entrüstet, er wurde gekränkt oder gedemütigt und ist deshalb zornig. Diese Gefühle unterdrückt er und entwickelt dann Beschwerden wie Schlaflosigkeit. Der Patient schluckt also seine Emotionen herunter und diese kommen als körperliche Beschwerden wieder.
Der Staphisagria-Patient ist auch launisch und sehr leicht beleidigt.
Staphisagria hat eine starke Wirkung auf die Harn- und Sexualfunktion. Auf psychischer Ebene erzeugt es großes sexuelles Verlangen, die Gedanken kreisen ständig um diese Dinge. Es besteht die Neigung zu sexuellen Ausschweifungen und Masturbation. Frauen, die nach den ersten sexuellen Kontakten an Blasenstörungen leiden, brauchen Staphisagria. „Brennen in der Harnröhre, das beim Wasserlassen besser wird“ ist charakteristisch für Staphisagria. Außerdem wirkt es heilend bei chirurgischen Verletzungen der Harnröhre und auch bei anderen Verletzungen, vorausgesetzt, diese wurden durch einen scharfen, schneidenden Gegenstand (z.B. das Skalpell eines Chirurgen) hervorgerufen und die Wundränder sind sauber.
Weitere Wirkungsbereiche von Staphisagria sind die Augen und die Zähne.
An den Augen heilt es Knötchenbildungen der Augenlider, seien es Gerstenkörner oder Hagelkörner. Es heilt auch, wenn diese chronisch sind (das heißt: immer wiederkehren). Es heilt arthritische Augenentzündungen (und auch arthritische Knoten der Fingergelenke).
Die Zähne sind angegriffen und verfallen zu schnell und zu früh. Sie zerkrümeln, verfaulen und werden schwarz. Staphisagria heilt Zahnschmerzen, wenn diese schlimmer sind, durch die geringste Berührung, sogar der Zunge, durch Berührung von Speisen und Getränken, aber nicht durch Beißen oder Kauen. Die Schmerzen sind auch schlimmer durch Einziehen kalter Luft in den Mund und durch kalte Getränke.
Die Verschlimmerung von Schmerzen durch Berührung ist ein allgemeiner Zug dieses Arzneimittels und trifft zum Beispiel auch auf die Kopfschmerzen zu. Die Schmerzen scheinen von innen nach außen zu gehen ist ein weiteres Symptom.
Staphisagria ist auch ein nützliches Medikament für Zahnungsbeschwerden der Kinder, oder wenn die Zahnschmerzen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft auftreten (vergl. Sep.).
Ein weiteres wichtiges Symptom (unter vielen anderen) ist das Gefühl, als hänge der Magen schlaf herunter.
Silicea (Kieselerde) ist ein sehr tief wirkendes Medikament. Es wirkt besonders auf das Binde- und Stützgewebe, das mangelhaft aufgebaut ist und unzureichend ernährt wird. Es kann zu Rachitis kommen, die Fontanelle bleibt bei Kindern zu lange offen. Wunden heilen schlecht, es kommt zur Bildung von Narbenkeloid (überschießende Hautwucherung im Bereich der Narbe), die Wunden fangen an zu eitern oder es bilden sich Geschwüre. Es kommt zu Eiterbildung, zu Furunkeln und Abszessen, zu Fistelbildung und zu Fissuren an allen Körperstellen.
Die Finger- und Fußnägel sind ein Abbild dieses kranken Bindegewebes, sie sind rau und gelb, sie blättern ab, sind deformiert, dick, fleckig (typisch sind weiße Flecke), gerieft, gespalten, rau, spröde, verkrüppelt oder eingewachsen. Bei jungen Männern hört das Haar auf zu wachsen und sie werden kahl.
Silicea passt besonders für langwierige Erkrankungen. Es heilt wiederkehrende Mandel- und Ohrenentzündungen, Tuberkulose, rezidivierende Gerstenkörner und viele andere chronische Beschwerden. Eine besondere Indikation sind Folgen von Impfungen. Es hilft auch bei Zahnungsbeschwerden der Kinder. Aufgrund der mangelhaften Gewebsbildung kommen die Zähne spät, die Kinder bekommen Diarrhö und andere Beschwerden. Wie bei Calc. können die Kinder blond sein und einen zu groß proportionierten Kopf haben. Auch Lymphknotenschwellungen finden sich. Die Kinder sind im Gegensatz zu Calc. aber mager und haben allenfalls einen dicken, aufgeblähten Bauch.
Sehr charakteristisch für Silicea ist Kälteempfindlichkeit. Der Patient ist kalt und friert immer. Er friert bei jeder Bewegung. Sogar im warmen Zimmer wird er nicht warm. Die Füße sind kalt, was abends im Bett am Einschlafen hindert, oder bei Frauen sind die Füße während der Menstruation kalt. Auch Zugluft verschlechtert alle Beschwerden. Es kommt zu Kopfschmerzen, die vom Nacken nach oben ziehen und die besser sind, wenn der Patient den Kopf einhüllt oder fest umwickelt (obwohl der Kopf gegen Berührung empfindlich ist). Trotz dieser Kälte neigen Silicea-Patienten zum Schwitzen. Der Schweiß ist übelriechend und manchmal auch wundmachend (besonders der Fußschweiß). Wie bei Calc. findet sich nachts im Schlaf starker Kopfschweiß. Werden diese Schweiße unterdrückt, entwickelten sich Beschwerden, die erst verschwinden, wenn der unterdrückte Schweiß wieder zum Vorschein kommt.
Ein weiteres Allgemeinsymptom von Silicea ist die Verschlimmerung der Beschwerden mit den Mondphasen, meist bei Neumond, aber auch bei Vollmond.
Die Schmerzen von Silicea sind stechend, wie von einem Splitter, oder so, als ob sich Eiter bilden würde (zum Beispiel gibt es das Gefühl, als würden die Finger eitern).
Wie auf der körperlichen Ebene, findet man auch auf der psychischen Ebene die Zeichen von langsamer und unzureichender Entwicklung. Kinder lernen spät laufen und sprechen. Die Patienten sind schüchtern und es mangelt an Selbstvertrauen. Prüfungen oder Auftritte in der Öffentlichkeit machen ihnen besonders zu schaffen. Andere Facetten der Persönlichkeit (bei weitem nicht alle) können eine übertriebene Gewissenhaftigkeit in Kleinigkeiten oder die quälende Gewissheit sein, ein Unrecht begangen zu haben. Wie bei Nat-m. kann Trost vom Patienten als unangenehm empfunden werden.
Junge Silicea-Patienten haben ein Verlangen, unverdauliche Dinge zu essen (wie Calc.). Werden sie noch gestillt, haben sie eine Abneigung gegen Muttermilch und erbrechen diese gleich nach dem Trinken. Der Stuhl geht, selbst wenn er weich ist, nur mit sehr viel Mühe ab, und die Anstrengung kann zu Bauchschmerzen führen. Manchmal schlüpft der Stuhl wieder zurück, nachdem er schon ausgetreten war. Der Stuhl kann aashaft riechen.
Silicea passt auch für Wurmerkrankungen.
Von den vielen Silicea-Symptomen nun noch einige: das Gefühl eines Haares auf der Zunge. Heftige und schmerzhafte Kindsbewegungen im Mutterleib. Blutige Absonderung aus der Vagina, beim Stillen.
Kommt es zu Verletzungen durch Glassplitter und verbleiben diese in der Wunde, führt Silicea zu deren Ausstoßung.
Sepia hat eine starke Wirkung auf die weiblichen Fortpflanzungsorgane und ist deshalb als Frauenmittel bekannt. Es wirkt aber auch bei vielen anderen Beschwerden und ebenso beim Mann.
Sepia untergräbt die natürliche Fähigkeit zu Liebe und Zuneigung. Obwohl auch viel Sorge um die Familie vorhanden sein kann, ist eine Gleichgültigkeit gegen die Familie oder andere geliebte Personen typisch. Auch die Geschäfte und berufliche Dinge interessieren den Kranken nicht. Zu diesem Desinteresse kommen noch körperliche und geistige Trägheit und Langsamkeit. Trost verschlechtert diese Zustände und ist deshalb unerwünscht (Nat-m., Ign.). Der Kranke ist gereizt, gleichgültig und apathisch. Er weint viel, auch grundlos oder wenn er seine Symptome erzählt. Auch das Weinen wird durch Trost verschlechtert. Ein andere Sepia-Zug ist Pedanterie, wenn es um Kleinigkeiten geht. Es besteht auch Reizbarkeit, besonders vor den Menses.
Patienten, die Sepia benötigen, haben oft dunkle Haare (auch brünett oder rot), eine dunkle Haut und straffe Faser. Auf der Haut finden sich braune Flecke, zum Beispiel in Form von Sommersprossen oder einem gelben Sattel auf der Nase. Das Gesicht kann auch gelblich oder blass sein, am Hals finden sich rote Flecke, bei Erregung auch im Gesicht. Wenn es durch die allgemeinen Symptome angezeigt ist, heilt Sepia verschiedene Hautausschläge, zum Beispiel Ekzeme in den Gelenkbeugen, Hautausschläge in Hautfalten (Intertrigo) oder Lippenherpes.
Viele Beschwerden kommen im Zusammenhang mit der Menstruation vor, zum Beispiel: Frösteln vor den Menses, Schmerzen des Uterus zwischen den Menses, Nasenbluten anstelle der Menses oder bei unterdrückter Menstruation, u.v.a. Auch in der Schwangerschaft entwickeln sich viele Beschwerden: Obstipation, die Patientin wird oft ohnmächtig, es kommt zu Übelkeit und Erbrechen (Galle oder milchige Flüssigkeit, schon der Geruch oder der Gedanke an das Essen ist unangenehm), besonders morgens. Es entwickeln sich Krampfadern und es kommt zu Wadenkrämpfen, auch Zahnschmerzen kommen in der Schwangerschaft vor. Nach der Entbindung fallen die Haare aus (Sepia neigt generell zu Haarausfall) und Stillen ist für die Patientin unangenehm und verschlechtert ihre Symptome. Ein Symptom, das an Sepia denken lässt, ist ein dicker Bauch bei Müttern.
Andere Symptome der Geschlechtsorgane sind: Fluor bei kleinen Mädchen, der Fluor rinnt gussweise die Beine hinab. Die Vagina ist trocken und der Koitus ist schmerzhaft (Nat-m.). Der Uterus prolabiert (fällt vor) und die Patientin muss sich deshalb setzen und die Beine überkreuzen. Dieses Abwärtsdrängen ist typisch für Sepia-Beschwerden und kann sich auch in einem Herabsinken der Oberlider (Ptosis) oder in einem Abwärtsdrängen von anderen Organen äußern. Andererseits gibt es auch den Symptomenverlauf nach oben (Schmerzen im Kopf gehen nach oben, Schmerzen im Anus gehen nach oben, Schmerzen in der Vagina gehen nach oben, Kälte- und Hitzewallungen gehen nach oben) oder auch nach außen. Eine andere charakteristische Empfindung ist ein Leere- und Schwächegefühl in der Magengegend. Eine weitere typische Empfindung ist ein Ball- oder Kloßgefühl in inneren Organen, zum Beispiel im Rectum (nicht besser durch Stuhlgang), oder im Hals. Der Hals, wie auch der Leib, ist sehr empfindlich gegen Berührung oder Kleiderdruck (zum Beispiel durch einen Kragen), dass manche Patienten keine Kette am Hals ertragen.
Ein wichtiges Sepia-Symptom ist die Besserung vieler Beschwerden durch starke körperliche Anstrengung. Asthma wird zum Beispiel durch Tanzen gebessert.
Andere Modalitäten: Schlaf bessert, auch wenn es nur ein ganz kurzer Schlaf ist. Den Patienten geht es schlechter, wenn Schnee kommt. Auch am Meer fühlen sie sich nicht wohl, sie werden dort sogar krank.
Sepia hat einen schlechten Kreislauf und so kommt es zu Ohnmacht, zum Beispiel durch Nasswerden, durch Fahren in einem Wagen oder beim Knien in der Kirche. Dabei kann der Kranke erst extreme Hitze, dann Kälte verspüren.
Im Bezug auf Speisen findet man bei Sepia: Abneigung gegen Brot, Fett und Fleisch. Abneigung und Verschlechterung durch Milch. Verlangen nach Süßigkeiten und Schokolade.
Der Sulphur-Patient ist schmal und hager, mit hängenden Schultern. Sulphur passt auch für sehr kleine Menschen. Das Haar ist glanzlos und spröde, die Gesichtshaut ist schmutzig-rot und bekommt auch durch Waschen kein sauberes Aussehen. Auf dem Kopf sind Schuppen und auf der Stirn und der Nase finden sich Mittesser.
Unordnung und Unsauberkeit und der Hang zu philosophischen und religiösen Schwärmereien brachten ihm den Ruf des zerlumpten Philosophen. Gleichgültigkeit gegen sein Äußeres und auch gegen Vergnügen jeglicher Art oder auf das Wohlergehen anderer.
Egozentrisch. Auch Fanatismus gehört zum Mittelbild.
Trotz der Unsauberkeit besteht Empfindlichkeit gegen üble Gerüche, es kann auch so weit gehen, dass der Kranke üble Gerüche wahrnimmt, wo gar keine vorhanden sind.
Der Kranke findet Gefallen an Dingen, die nicht schön sind (er findet zum Beispiel Lumpen wunderschön).
Bei Kindern passt es für warme, hungrige Babys, die die Bettdecke wegtreten, es ist unmöglich, sie nachts zugedeckt zu halten. Es passt für hungrige Kinder, die alles in den Mund stecken und herunterschlucken, die jeden beim Essen beobachten. Sie haben einen aufgetriebenen Bauch, sind aber sonst mager. Auch die Kinder haben ein schmutziges Aussehen, sie machen sich aber nichts aus Baden, ja sie hassen es und oft verschlimmert es ihren Zustand.
Sulphur erzeugt brennende Schmerzen, auf dem Scheitel, zwischen den Schulterblättern, an den Füßen oder Fußsohlen, dass der Patient sie nachts abdecken muss (Puls., Cham.). Es macht auch Rötungen aller Körperöffnungen (der Augen, der Nasenlöcher, des Afters usw.). Die Lippen sind leuchtend rot. Die brennenden Schmerzen und die roten Körperöffnungen sind bedingt durch die scharfen, wundmachenden Absonderungen. Diese können auch übel riechen. Es kommt vor, dass der Achselschweiß nach Knoblauch riecht.
Stehen ist für den Sulphur-Patienten die unangenehmste Körperhaltung, er sucht immer nach einer Sitzgelegenheit.
Zu einer allgemeinen Verschlimmerung, zu Schwäche, Hunger oder Leeregefühl im Magen kommt es um 11 in der Früh oder eine Stunde vor dem Mittagessen. Der Kranke verlangt dann etwas zu Essen.
Andere Zustände sind: viel Durst, aber wenig Hunger, oder der Patient ist mager, obwohl er viel Hunger hat und auch viel isst.
Es besteht Verlangen nach Fett, nach Fleisch und Süßigkeiten. Starkes Verlangen nach Bier oder anderen Alkoholika. (Sulphur ist ein Heilmittel für Alkoholismus. Es passt für heimliche Trinker.)
Diarrhö morgens, oft um 5 Uhr, die den Kranken aus dem Bett treibt, oder er erwacht mit Stuhldrang.
Die Kranken zeigen eine ausgesprochene Neigung zu Hautausschlägen. Die Haut ist trocken, rau, schuppig und sie juckt. Auch Wolle auf der Haut erzeugt Jucken. Dieses Hautjucken ist schlimmer durch Bettwärme, nach dem Kratzen brennt es. Es besteht eine Eiterneigung, dass jede kleine Verletzung der Haut eitert (Hep., Sil.)
Sulphur passt für Krankheiten nach unterdrückten Hautausschlägen.
Es ist auch angezeigt, bei akuten Zuständen, die sich in die Länge ziehen oder bei ständig wiederkehrenden Beschwerden.
Die Beschwerden dieses Arzneimittels entwickeln sich durch die Einwirkung von kaltem, feuchtem Wetter (Regen), besonders wenn der Patient vorher erhitzt war und geschwitzt hat. Kommt es dann zu einer Erkältung, zu Grippe und zu Fieber, empfinden die Patienten Schmerzen in den Gliedern, als seien diese lahm, gequetscht oder zerschlagen. Typischerweise bessern sich die Beschwerden durch fortgesetzte Bewegung, obwohl diese zu Beginn durchaus als unangenehm empfunden wird. Diese Besserung durch Bewegung führt dazu, dass der Patient ständig in Bewegung ist. So entsteht der Eindruck einer großen Unruhe, die aber nicht mit der ängstlichen Unruhe von Ars. oder Acon. verwechselt werden darf. Hat der Patient auch Rückenschmerzen, will er auf einer harten Unterlage liegen. Die Beschwerden werden auch durch Wärme gebessert und durch Kälte verschlechtert. Die Zeit der Verschlechterung ist der Abend und die Nacht.
Der Schnupfen ist heftig und der Kranke muss häufig niesen (richtige Anfälle). Die Absonderung aus der Nase ist dick, gelb und übelriechend.
Im Fieberfrost kann der Kranke das Gefühl von kaltem Wasser haben, das über ihn gespritzt oder gegossen wird.
Der Husten ist trocken, quälend und in der Nacht besonders schlimm (so dass der Kranke nicht einschlafen kann, oder der Schlaf zumindest gestört ist). Er wird schlimmer im Fieberschauer oder wenn der Patient sich abdeckt oder auch nur eine Hand unter der Bettdecke herausstreckt.
Rhus-t. wirkt auch auf die Gelenke, Sehnen und Bänder. Deshalb kommt es besonders bei Verstauchungen und Zerrungen in Frage. Wie bei den anderen Erkrankungen werden die Beschwerden durch warme Anwendungen und durch fortgesetzte Bewegung gebessert (obwohl die Bewegung anfangs nicht gut tut). Schlimmer werden die Beschwerden durch kalte Anwendungen. Es ist gut geeignet für die Folgen von Überheben, zum Beispiel wenn dadurch Rückenschmerz oder Ischias auftritt. Wie Arn. passt es für Zustände nach körperlicher Überanstrengung. Arn. hat im Gegensatz zu Rhus-t. aber Verschlimmerung durch Bewegung und Besserung im Freien.
Die Beschwerden von Pulsatilla entstehen durch Durchnässung oder Kälte, besonders durch nasse oder kalte Füße.
Pulsatilla ist selten zum Beginn einer Erkältung angezeigt. Es wirkt gut, wenn ein dicker, gelb-grüner oder grüner Nasenausfluss vorhanden ist, der immer mild ist. Ein weiteres Charakteristikum ist, dass sich der Patient an der frischen Luft wesentlich besser fühlt als in der Wohnung. Die Nase kann abwechselnd verstopft und frei sein.
Beim Schnupfen kann es vorkommen, dass die Speisen geschmacklos sind.
Sind diese dicken, milden und gelblich-grünen Absonderungen vorhanden und die Beschwerden besser an der frischen Luft, heilt es auch Entzündungen der Augen oder der Ohren.
Der Patient hat keinen Durst, sogar wenn er Fieber hat und der Mund trocken ist.
Besteht Husten, wird dieser besser durch Aufsitzen. Manchmal ist er so quälend, dass der Patient nicht einschlafen kann. Beim Husten geht ungewollt Urin ab.
Der Gemütszustand ist schüchtern, freundlich, nachgiebig und oft recht weinerlich. Die Patienten weinen ohne ersichtlichen Grund, beim Erzählen ihrer Symptome, vor den Menses etc.
Andere Anwendungen von Puls.: durch fette Speisen verdorbener Magen; Ohrenschmerzen bei Erkältung des Kopfes; Mumps; Steißlage des Kindes im Mutterbauch.
Phosphorus ist ein sehr tief wirkendes Medikament. Seine Wirkung erstreckt sich auf alle Bereiche des menschlichen Lebens.
Patienten, die Phosphorus brauchen, sind sehr kälteempfindlich und brauchen viel Wärme. Kälte verschlechtert alle Symptome. Nur die Kopfsymptome (Kopfschmerz) werden durch frische Luft oder kalte Anwendungen, die Magensymptome (Übelkeit, Schmerzen etc.) durch kalte Getränke gebessert. Die Flüssigkeit wird aber erbrochen, sobald sie sich im Magen erwärmt hat.
Die Schmerzen von Phosphorus sind charakteristischerweise brennend: Brennen zwischen den Schulterblättern, fleckförmiges Brennen die Wirbelsäule entlang, intensive Hitze, die den Rücken hinauf läuft, Brennen der Handflächen, Brennen im Mund, in der Speiseröhre und im Magen.
Phosphor hat eine ausgeprägte Blutungsneigung in seinem Mittelbild. Auch sehr kleine Wunden bluten sehr lange, oder es kommt leicht zu großen blauen Flecken. Alle Absonderungen (aus Nase, Bronchien, der Urin etc.) sind blutig oder blutgestreift. Kinder, die Phosphor brauchen, haben häufig Nasenbluten. Das Blut ist hellrot und flüssig, es scheint nicht zu gerinnen.
Auch die Verdauungsorgane weisen sehr charakteristische Symptome auf. Der Patient verlangt nach kalten Dingen (kalte Getränke, Speiseeis etc.). Außerdem besteht ein ausgeprägtes Verlangen nach salzigen Speisen oder nach purem Salz. Auch Fisch gehört zu den Lieblingsspeisen eines Phosphor-Patienten. Die Patienten stehen nachts auf, weil sie Hunger haben, oder der Appetit ist besonders groß, wenn sie Fieber haben. Es besteht großer Durst, auf große Mengen. Nimmt der Kranke nichts zu sich, wird er schwach und bekommt ein flaues Gefühl im Magen. Typisch für Phosphor ist Aufstoßen, dass sich der Mund wieder ganz mit den genossenen Speisen füllt. Charakteristisch ist auch das Gefühl, der Darmausgang sei offen, oder er ist tatsächlich weit offen.
Die Leiden des Phosphor-Patienten werden durch Schlaf gebessert (Lach. wird durch Schlaf schlechter). Sie schlafen gerne auf der re. Seite, da all ihre Symptome durch Liegen auf der li. Seite verschlechtert werden. Die Arme schlafen ein, wenn der Patient nachts darauf liegt, die Beine schlafen ein, wenn sie überkreuzt werden.
Phosphor passt besonders gut zu Personen, die groß und schlank sind, die eine helle Haut mit Sommersprossen und rotes oder blondes (manchmal auch dunkles) Haar haben. Es passt für junge Menschen, die zu schnell gewachsen sind. Es finden sich Schwellungen unter den Augen, die so genannten Tränensäcke.
Phosphor-Patienten sind sehr ängstlich. Sie haben Angst in der Dämmerung oder im Dunkeln, Furcht vor Geistern (die Patienten sehen in den Ecken des Zimmers schreckliche Gestalten), Furcht zu sterben oder Furcht vor Gewitter. Vor Gewitter entwickeln sich auch andere Symptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, und Wetterwechsel im Allgemeinen schadet dem Patienten. In seiner Angst wird die Ruhelosigkeit, die bei Phosphor-Patienten meist vorhanden ist, noch verstärkt, Stehenbleiben oder Stillsitzen ist dann fast unmöglich.
Phosphor-Patienten sind sehr mitfühlend und haben ein großes Verlangen nach Gesellschaft. Alleinsein verschlimmert ihre Beschwerden. Dieses Verlangen nach Zuwendung zeigt sich auch auf körperlicher Ebene, denn den Kranken geht es besser, wenn sie massiert werden.
Aber es gibt auch Zustände von Gleichgültigkeit gegen Verwandte und gegen geliebte Menschen, oder der Patient wird körperlich und geistig langsam, er bewegt sich langsam, er antwortet langsam.
Phosphor wirkt besonders gut auf die Leber und es heilt fettige Leberdegeneration, Leberzirrhose etc. Es kommt dabei zu Blutungsneigung (siehe oben) und Ikterus. Auch bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ist es häufig angezeigt, zum Beispiel bei Diabetes mellitus. Außerdem ist es ein exzellentes Mittel bei Erkrankungen der Atmungsorgane (Pneumonie, besonders des re. Unterlappens; Tuberkulose). Es heilt schmerzlose Heiserkeit (schlimmer am Abend), Heiserkeit bei Rednern und Sängern. Der Husten ist schlimmer beim Einatmen von kalter Luft oder beim Gehen in die Kälte oder umgekehrt beim Hereinkommen aus der Kälte in einen warmen Raum. Er verschlimmert sich auch, wenn eine Person den Raum betritt, und auch durch Singen oder lautes Lesen. Um den Husten zu lindern, muss sich der Patient aufsetzen. Phosphor passt für Husten in der Schwangerschaft. Der Auswurf kann salzig sein.
Phosphor heilt auch viele Arten von Schwindel, zum Beispiel Schwindel bei Augenanstrengung, beim Drehen im Bett, bei schnellen Kopfbewegungen, bei Linkslage, beim Herabsehen etc.
Außer den genannten Symptomen gibt es im Mittelbild von Phosphor noch viele andere, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde.