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Kategorie: Arzneimittellehre Beschreibungen

20|Mercurius solubilis hahnemanni (Merc.)

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merc
© Alexander Pirk www.za1.de

Die Wirkung von Mecurius (Quecksilber), das einen tiefen Einfluss auf alle Gewebe des menschlichen Körpers hat, zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:

Empfindlichkeit gegen Hitze und Kälte. Wie das Quecksilber in den Thermometern, reagieren die Patienten sehr sensibel auf zu hohe oder zu niedrige Temperaturen. Sie erkälten sich leicht und sind empfindlich gegen jeden Luftzug (besonders der Kopf). Trotzdem verschlechtert Wärme die Symptome. Augensymptome werden durch Hitze verschlechtert.

Schlimmer in der Nacht. Dieser Punkt betrifft alle Symptome. Knochenschmerzen oder Zahnschmerzen, schlimmer in der Nacht, lassen besonders an Mercurius denken (die Zahnschmerzen werden durch Reiben der Backe gebessert).

Reichlicher Schweiß, der keine Erleichterung bringt, ist ein wichtiger Hinweis auf Mercurius. Schwitzen kann die Symptome des Patienten sogar verschlechtern.

Mercurialischer, übelriechender Geruch ist ein wichtiger Punkt. Alle Absonderungen und Ausdünstungen sind betroffen, der Speichel, der Atem, der Schweiß, Ohrenausfluss, das Nasensekret etc. Die Absonderungen sind auch ätzend, scharf und wundmachend, wodurch die umliegenden Gewebe rot und wund werden. Die Absonderungen können auch blutig (zum Beispiel der Ohrausfluss oder das Sperma), dünn oder gelblich-grün sein. Manche Sekrete haben eher einen zähen Charakter, wie zum Beispiel der Speichel. An dieser Stelle folgt eine Beschreibung der Symptome des Mundes, die bei allen Erkrankungen vorkommen können und einen wichtigen Hinweis auf Mercurius als Heilmittel darstellen: Die Zunge ist geschwollen, schlaff, belegt und an der Seite sind die Eindrücke der Zähne sichtbar. Der Speichel fließt in großen Mengen, auch nachts, und riecht faulig und übel. Die Mundwinkel können wund sein und auf der Mundschleimhaut finden sich Aphten (Mercurius ist eines der wichtigsten Mittel gegen die Mundfäule der kleinen Kinder). Die Zähne sind schwarz, es kommt zu Zahnwurzelabszessen und das Zahnfleisch befindet sich, wie auch die Mundschleimhaut, in einem entzündeten Zustand.

Der nächste wichtige Zug von Mercurius ist Zittern. Alles zittert, weshalb es ein Heilmittel für die Parkinsonkrankheit ist. Ein besonderer Hinweis ist das Zittern der Zunge beim Herausstrecken. Es heilt Stottern und es passt auch auf das Delirium tremens der Alkoholiker (es erregt Widerwillen gegen Alkohol).

Unter der Wirkung von Mercurius kommt es zur Eiterbildung. Dieser riecht übel und manchmal ist er auch blutig. Jede Art von Entzündung und Geschwürsbildung mit Eiterung lässt an Mercurius denken (eitrige Otitis, Bronchitis, Mandelentzündung, Zahnwurzelabszess, chronische Nasennebenhölen-entzündung etc.)

Im Zusammenhang mit den Entzündungen kommt es zur Vergrößerung der Lymphknoten.

Mercurius passt besonders bei hellhaarigen Menschen mit schlaffer Haut und schlaffen Muskeln. Es ist geeignet für frühreife Kinder.

Die Psyche des Mercurius-Patienten ist sehr auffallend. Er ist in großer Eile und spricht sehr schnell. Andererseits kommt es zum Verlust des Gedächtnisses, die Patienten werden träge und antworten auf Fragen nur sehr langsam. Heimweh gehört zum Mittelbild und auch die Neigung zum Selbstmord. Die Kranken sind sehr aufbrausend und haben bei der kleinsten Beleidigung oder bei Zorn das Verlangen, den Verursacher umzubringen. Besonders auffallend ist der Drang, beim Anblick eines Messers eine geliebte Person, wie den eigenen Mann oder das eigene Kind, zu erstechen.

Mercurius hilft bei Hepatitis, wenn die Leber vergrößert und empfindlich ist. Ein besonderer Zug ist, dass das Liegen auf der re. Seite für den Patienten unmöglich ist, da es die Schmerzen verschlimmert.

Es wirkt im besonderen Maße auch auf die Knochen und heilt Exostosen (Knochenauswüchse), Knochenkaries mit Zerstörung der Knochen und Rachitis (siehe Calc.).

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19|Lycopodium clavatum (Lyc.)

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lyco
© Leo Michels

Lycopodium ist, neben Sulph., Calc. und einigen anderen, eines der meistgebrauchten Arzneimittel (Polychrest) in der Homöopathie. Wenn es angezeigt ist, heilt es alle Arten von Beschwerden. Besonders passt es für Leberbeschwerden (chronische Hepatitis), Nieren- und Blasenleiden (Zystitis, chronische Zystitis und Pyelonephritis), Steinleiden der Niere, Arthropathien (Coxarthrose, Gicht) und für Lungenerkrankungen (z.B. Pneumonie).

Charakteristisch für Lycopodium ist seine Rechtsseitigkeit (das Gegenteil von Lachesis). Die Beschwerden erscheinen nur auf der rechten Seite oder sie wandern von rechts nach links. Halsschmerzen sind rechts, bei Nierenerkrankungen ist die rechte Niere betroffen, Ischias auf der rechten Seite usw.

Auch die Zeit der Verschlimmerung ist typisch: Egal was der Patient hat, ihm geht es schlechter zwischen 16 und 20 Uhr.

Lycopodium hat auch eine sehr charakteristische Wirkung auf die Verdauung. Es erzeugt sehr viele Blähungen. Der Unterbauch ist stark aufgebläht und der Patient erträgt die Kleidung nicht auf dem Bauch. Dies alles wird deutlich verschlechtert durch blähende Speisen wie Bohnen, Kohl oder Erbsen. Auch Zwiebeln sowie Austern werden schlecht vertragen und erzeugen alle möglichen Beschwerden. Beim Essen ist der Magen schon nach dem ersten Bissen übervoll. Es besteht ein Verlangen nach süßen Speisen. Auch nach warmen Speisen und Getränken verlangt der Patient, da ihm diese gut tun (zum Beispiel werden Halsschmerzen durch warme Getränke gebessert), kalte Nahrungsmittel sind schlecht für ihn.

Die erkrankten Körperteile des Lycopodium-Patienten sind empfindlich (zum Beispiel die Lebergegend). Die Beschwerden sind besser, wenn die leidenden Partien abgedeckt sind, was ganz besonders auf Kopfschmerzen zutrifft (im Gegensatz dazu heilt Sil. Kopfschmerz besser durch Einhüllen).

Obwohl Lyc. eher frostig ist und die meisten Symptome durch warme Anwendungen gebessert werden, hat der Patient ein großes Verlangen sich im Freien aufzuhalten.

Schon beim Betrachten des Patienten findet man Hinweise auf Lyc. als Heilmittel: Der Kranke ist abgemagert und hat einen aufgeblähten Unterbauch. Manchmal schreitet die Abmagerung von oben nach unten fort. Das Haar wird schon in jungen Jahren grau. Das Gesicht sieht alt und runzelig aus. Typisch sind fächerartige Bewegungen der Nasenflügel und Stirnrunzeln bei Lungenerkrankungen wie Lungenentzündung. Insgesamt ist bei Lycopodium der Geist besser als der Körper entwickelt, Kinder haben gut entwickelte, wohlgeformte Köpfe, aber einen kleinen, kränklichen Körper.

Der Lycopodium-Patient ist mürrisch und zornig, besonders morgens nach dem Erwachen. Kinder schlagen dann mit den Füßen um sich. Er ist diktatorisch und er ist ein Geizhals.

Er will allein sein, es ist ihm aber angenehm, wenn sich im Nebenzimmer jemand aufhält. Es kommt aber auch Furcht vor dem Alleinsein vor. Andere Ängste sind: Furcht vor Menschen, vor Menschenansammlungen, vor Dunkelheit, vor dem Tod, vor Geistern und Gespenstern. Es gibt auch Furcht vor Gewitter (wie bei Phos.) oder aber der Patient ist bei Gewitter besonders fröhlich. Frauen sind vor den Menses reizbar oder traurig (Sep.). Ein besonderer Zug mancher Lycopodium-Patienten ist, dass sie weinen, wenn ihnen gedankt wird.

Außer den bisher aufgezählten Symptomen gibt es noch viele andere, die für Lycopodium charakteristisch sind und von denen nun einige folgen: Wie Sulph. (und einige andere) heilt es Haarausfall nach der Entbindung. Im Schlaf sind die Augen halb geöffnet. In der Dämmerung oder in der Dunkelheit ist die Sehkraft vermindert (Nachtblindheit). Der Ohrenschmalz ist stark vermehrt. Kinder lutschen an ihren Daumen. Das Zahnfleisch blutet beim Zähneputzen. Lyc. heilt Leistenhernien (auch bei Kindern). Leberschmerzen erstrecken sich zum Rücken. Die Regel der Frau kommt zu früh und fließt sehr stark. Trockener, quälender Husten bei abgemagerten Jungen. Wie bei Phosphor gibt es Brennen zwischen den Schulterblättern. Ein Fuß ist heiß, der andere kalt. Schweiß überall, außer an den Beinen, den Oberschenkeln oder den Unterschenkeln.

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18|Lachesis muta (Lach.)

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lach
© pentcha.tripod.com.br

Lachesis, das aus dem Gift der Buschmeisterschlange hergestellt wird, ist ein tief wirkendes Medikament. Seine Wirkung zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:

Die Beschwerden erscheinen hauptsächlich auf der li. Körperseite, oder sie fangen li. an und gehen dann über auf die re. Seite, egal ob Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schmerzen des Ovars etc.

Lachesis hat Verschlimmerung aller seiner Beschwerden durch oder nach dem Schlafen (der Patient schläft sich in die Verschlimmerung hinein). Es hat Kopfschmerz, schlimmer durch Schlafen, Asthma, das im Schlaf kommt, die Atmung hört beim Einschlafen oder während dem Schlafen auf etc.

Einschnürung oder Beengung wird nicht vertragen. Ganz besonders gilt das für den Hals. Die Berührung des Kragens ist unerträglich (Sep.) und verschlimmert zum Beispiel die Halsschmerzen, oder die Berührung des Kehlkopfes erzeugt Atemnot. Enge Kleidung um den Bauch ist unerträglich. Sogar die Berührung der Finger einer Hand ist unerträglich.

Krankheiten, die Lachesis als Heilmittel benötigen, gehen mit einer purpurroten bis bläulichen Verfärbung einher. Es kommt zur Blaufärbung des Gesichts, der Hände, es bilden sich blaue Flecke auf der Haut, oder die Geschwüre sehen bläulich aus, bei alten Menschen bilden sich Flecke, wie Toteneflecke. Die Venen sind varikös erweitert und blau.

Lachesis führt auch zu einer Blutungsneigung. Das Blut ist dunkel und es gerinnt nicht, es ist zersetzt und sieht aus wie verkohltes Stroh. Es kann zu Blutungen an allen Körperstellen kommen, zum Beispiel aus den Augen oder der Nase. Es bilden sich Ekchymosen (kleinflächige Einblutungen unter die Haut), nach Zahnextraktion blutet es lange, auch Netzhautblutungen kommen vor. Auch bei Gehirnblutungen kann sich Lach. als nützlich erweisen. Ein anderer Hinweis auf Lachesis sind vikariierende Blutungen, zum Beispiel Nasenbluten an Stelle der Menses oder Nasenbluten bei unterdrückten Menses.

Auch der psychische Zustand weist einige Charakteristika auf: Die Patienten sind sehr geschwätzig und springen dabei von einem Thema zum nächsten. Außerdem sind sie rasend eifersüchtig (meist ohne wirklichen Grund) und sehr missßtrauisch. Neid, Hass und Selbstsucht kennzeichnen die Emotionen. Lachesis-Patienten können ein sehr rasches Auffassungsvermögen besitzen oder die geistigen Fähigkeiten lassen nach und unter anderem verwechseln die Patienten Zeiten oder erinnern sich nicht mehr an das, was sie gelesen haben. Lachesis ist auch ein Medikament für Alkoholismus und für das Delirium tremens (Alkoholentzugsdelirium).

Dem Lachesispatienten geht es schlechter im Frühling und im Sommer. Er verträgt keine Sonnenbestrahlung und bekommt Beschwerden dadurch (Kopfschmerz etc.). Auch Wetterwechsel verschlechtert seinen Zustand.

Neben diesen allgemeinen Charakteristika gibt es noch viele andere Symptome, die ein Hinweis auf Lachesis sind. Davon sind im Folgenden einige aufgezählt: Hämmernde Schmerzen (Kopfschmerz, Schmerz im Ovar, Hämmern am After bei Analfisteln etc.). Haarausfall in der Schwangerschaft (Haarausfall nach der Entbindung: Lyc., Sulph. und einige andere). Gefühl von einem Ball oder Pflock im Hals, im Bauch, im Rektum, überall. Schwindel beim Schließen der Augen. Kopfschmerzen, die sich zur Nase erstrecken. Die Zunge zittert beim Herausstrecken oder sie kann nur schwer herausgestreckt werden, da sie an den Zähnen festklebt.

Bei Halsschmerzen stehen die Beschwerden in keinem Verhältnis zum sichtbaren Befund. Erstaunlicherweise ist bei Halsschmerzen das Leerschlucken viel schmerzhafter als das Schlucken von Flüssigkeiten. Heiße Getränke verschlechtern die Halsschmerzen. Die Schmerzen erstrecken sich zum Ohr.

Was den Magen betrifft, besteht unter anderem eine Abneigung gegen Brot und gegen das Essen überhaupt (obwohl Hunger vorhanden ist). Besonderes Verlangen gibt es nach Austern, sauren Dingen, Unverdaulichem (wie bei Calc.) und alkoholischen Getränken. Bei Lach. gibt es das Gefühl, als rolle eine Kugel lose im Bauch oder in der Blase herum.

Lach. passt auch für Bisswunden von giftigen Tieren wie Schlangen, von Hunden, Ratten und Katzen (ganz besonders beim Biss einer Katze in den Daumen).

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17|Ipecacuanha (Ip.)

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ipec
© www.kup.at

Das hervorstechendste Symptom von Ipecacuanha ist eine beständige Übelkeit, die alle denkbaren Beschwerden begleitet. Der Patient verspürt ein andauerndes, erfolgloses Verlangen, sich zu übergeben. Er verspürt eine Abneigung gegen Speisen, wenn diese nur gerochen werden. Kommt es zum Erbrechen, verspürt er keine Besserung der Übelkeit und hat gleich wieder das Bedürfnis zu erbrechen. Dabei besteht reichlicher Speichelfluss, manchmal mit metallischem Geschmack. Die Zunge ist meist sauber. Die Gesichtsfarbe ist bläulich oder es sind blaue Ringe um die Augen vorhanden.

Ein weiterer Wirkungsbereich von Ip. sind die Atmungsorgane. Es wirkt auf Asthma (bei Kindern oder im Zusammenhang mit Heuschnupfen), auf Husten und auf Keuchhusten. Dabei bildet sich viel Schleim, der aber nicht abgehustet werden kann. Die Atmung wird rasselnd und es entsteht Atemnot. Dabei ist die charakteristische Übelkeit vorhanden und beim Husten werden Speisen oder Schleim erbrochen. Bei Keuchhusten kommt es ebenfalls zum Erbrechen, oder durch die Gewalt des Hustens entsteht Nasenbluten.

Ipecacuanha wirkt auch bei Blutungen. Es kann aus allen Körperöffnungen bluten, der Patient verliert sehr viel Blut in kurzer Zeit und ihm ist übel. Das Blut ist hellrot und gerinnt nur schlecht.

Die Menses kommen zu früh, sind hellrot und reichlich. Schwangerschaftsblutungen mit drohendem Abort oder Blutungen nach der Entbindung wurden geheilt, wenn die beschriebenen Symptome vorhanden waren.

Ipecacuanha wirkt gut auf Säuglinge und Kinder. Es hilft bei Husten oder Durchfall, während der Zahnung. Es passt für fettleibige Kinder und Kinder, die Daumen lutschen.

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16|Ignatia amara (Ign.)

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igna
© www.gudjons.com

In der Wirkung auf die Psyche bestehen Ähnlichkeiten zwischen Ignatia und Natrium muriaticum.

Beide helfen bei Kummer, zum Beispiel durch enttäuschte Liebe oder den Tod von Eltern, Freunden, Verwandten und den Beschwerden, die dadurch entstanden sind (zum Beispiel unterdrückte Menses oder Schlaflosigkeit). Beide sind im Kummer lieber allein und haben eine Abneigung gegen Trost, der ihren Kummer nur verschlechtert. Ignatia-Patienten sind empfindsame, nervöse, erregbare Temperamente.

Typisch für Ignatia sind widerspruchsvolle und abwechselnde Zustände, weswegen es früher mit dem Krankheitsbild der Hysterie in Verbindung gebracht wurde. Die Patienten lachen bei ernsten Angelegenheiten oder der Gemütszustand wechselt rasch, so dass sie abwechselnd lachen und weinen. Auch auf körperlicher Ebene finden sich paradoxe Symptome, zum Beispiel Halsschmerz, der beim Schlucken besser wird (ist dieses Symptom vorhanden, heilt Ignatia auch Mandelentzündungen); Durst nur im Fieberfrost; Brechreiz, besser durch Essen; Hämorrhoiden, schlimmer nach dem Stuhl, besser während des Stuhlgangs; Zahnschmerz, schlimmer nach dem Essen, nicht so schlimm beim Essen; Husten, der durch fortgesetztes Husten verschlechtert wird; Erbrechen leichter Speisen, aber Speisen wie Kohl werden im Magen behalten; Magenleere, nicht gebessert durch Essen; Analprolaps, nicht gebessert, selbst wenn der Stuhl weich ist; weicher Stuhl geht schwer ab; rotes Gesicht im Fieberfrost; Durst im Fieberfrost, im Fieber durstlos; Schmerzen, die schnell ihren Charakter wechseln.

Die Beziehung zu rein nervösen (früher: hysterischen) Leiden zeigt auch das Symptom des Globus hystericus (Gefühl eines aufsteigenden Kloßes im Hals).

Ein weiterer Ignatiazug ist die gesteigerte Empfindlichkeit. Die Patienten lachen oder weinen bei jeder Gelegenheit. Sie sind äußerst empfindlich gegen Schmerzen und ertragen zum Beispiel keine Zahnbehandlung.

Andere Hinweise auf Ignatia sind unter anderem: Häufiges Seufzen oder Schluchzen; starke Abneigung gegen Tabak, der viele Symptome verschlechtert; der Patient beißt sich beim Kauen oder Sprechen auf die Zunge oder die Wange.

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15|Hepar sulphuris calcareum (Hep.)

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hepa
© www.vitanet.de

Die Beschwerden, die nach Hep. verlangen, entwickeln sich durch die Einwirkung von trockener, kalter Luft (wie Acon., Hep. aber seltener zu Beginn von Erkältungen angezeigt). Unter den Erkrankungen, gegen die es wirksam ist, sind Erkältung, Grippe, Husten (besonders Krupp) und Ohrenentzündung. Außerdem hat dieses Arzneimittel eine ausgeprägte Eiterneigung und wenn die allgemeinen Charakteristika vorhanden sind, heilt es Furunkel, Abszesse, eiternde Wunden und andere Leiden, die mit Eiterbildung verbunden sind (besonders wenn der Eiter gelb und dick ist und nach altem Käse riecht).

Kommt es zur Erkrankung, zeigen sich folgende Charakteristika: Der Patient ist sehr kälteempfindlich, er verträgt keinen Luftzug. Es ist ihm sogar unangenehm, wenn die Bettdecke bewegt wird (wie Nux-v.) oder er die Hand oder den Fuß unter der Bettdecke herausstreckt. Alle seine Beschwerden werden dadurch verschlimmert. Die Beschwerden werden besser bei feuchtem, warmem Wetter. Im Fieber schwitzt der Patient die ganze Nacht, was ihm aber keine Erleichterung bringt (vergleiche Merc.).

Erkältungen beginnt mit Niesen und klarem Fließschnupfen, der bald dick und gelb wird und übel riecht (wie alter Käse).

Der Patient muss niesen, wenn er sich entblößt, auch wenn er nur die Hände unter der Bettdecke herausstreckt, oder er muss jedesmal niesen, wenn er ins Freie geht.

Kommt es zu Halsschmerzen, dann sind auch diese schlimmer durch jede Form von Kälte (siehe oben) und werden durch warme Getränke gebessert (wie Ars.). Die Schmerzen können splitterartig sein (wie bei Nit-ac.).

Husten entsteht wie bei Acon. durch trockene Kälte. Er ist trocken, kann bellend sein und wird schlechter, wenn irgendein Körperteil abgedeckt wird und auch wenn kalte Luft eingeatmet wird. Auch bei Hep. kann der Husten mit Niesen enden (Bell., Bry.). Kinder weinen vor dem Husten (Bell., Bry.), dieses Symptom ist aber ein besonderer Hinweis auf Hep. Es kommt auch vor, dass sie während des Hustens weinen.

Hep. passt gut für Krupphusten, wenn Acon. (siehe dort) nicht ausreichend geholfen hat und nach Mitternacht erneut Hustenanfälle auftreten. Es kann auch die Neigung zu wiederholten Kruppanfällen heilen.

Patienten, die Hepar brauchen, sind sehr schmerzempfindlich und werden sogar ohnmächtig vor Schmerzen. Sie sind unzufrieden, widerspenstig und zornig. Wie bei Merc. kommt das Verlangen zu töten vor, selbst bei einer kleinen Beleidigung.

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14|Gelsemium sempervirens (Gels.)

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gels
©Sharon Funderburk rarebirdnursery.com

Dieses Medikament passt gut für Beschwerden, die sich bei warmem Wetter oder zumindest bei relativ warmem Wetter (also zum Beispiel in einem milden Winter) entwickeln. Die Beschwerden entwickeln sich nicht so schnell, wie zum Beispiel die von Acon. oder Bell. Meist vergehen einige Tage zwischen der auslösenden Ursache und dem Beginn der daraus entstandenen Krankheit. Kommt es dann zur Erkrankung, empfindet der Patient eine große Schwere und Müdigkeit des ganzen Körpers, er zittert und Frostschauer laufen den Rücken hinauf und hinunter. Erkältungen sind oft von Kopfschmerz begleitet, der sich vom Nacken aufwärts erstreckt. Typischerweise wird dieser Kopfschmerz durch reichliches Urinieren gebessert. Der Patient empfindet eine Schwere im Kopf, in den Augenlidern (die Oberlider fallen herab) und in den Gliedern. Auch Gliederschmerzen können bei einer Grippe auftreten. Der Nasenausfluss ist wundmachend. Häufig muss der Patient niesen, unter Umständen hat er regelrechte Niesanfälle.

Der Kranke hat eine Abneigung gegen Gesellschaft, er möchte lieber allein sein.

Während des Fiebers hat der er keinen oder wenig Durst.

Eine andere wichtige Indikation von Gels. sind Beschwerden, die durch Erwartungsspannung entstehen, zum Beispiel Durchfall vor einer Prüfung oder einem Theaterbesuch, Furcht vor einem öffentlichen Auftritt oder einem Arztbesuch (siehe auch Arg-n.).

Gels. hat viele Symptome, die durch Störungen des Nervensystems entstehen, wie Zittern, Schwäche, Lähmungen (zum Beispiel der Oberlider), Sehstörungen. Es heilt Kopfschmerzen, wenn diesen Sehstörungen wie Blindheit, trübes oder verwischtes Sehen vorangehen.

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13|Drosera rotundifolia (Dros.)

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dros
©Michael Koltzenburg www.saxifraga.de

Drosera wirkt in erster Linie auf die Atmungsorgane. Der Husten, für den es passt, wird durch einen Reiz im Kehlkopf hervorgerufen, den der Patient wie eine Feder oder wie Staub empfindet und der ihn fast zur Verzweiflung treibt. Der Husten selbst ist trocken, heiser oder krampfartig und ähnelt einem Keuchhusten (Drosera passt auch für Keuchhusten). Der Husten kommt abends und nach Mitternacht. Er ist sehr gewaltsam und führt wie bei Ipecacuanha zu Erbrechen von Schleim oder Speisen und zu Nasenbluten. Der Patient hält sich beim Husten mit beiden Händen die Brust. Typisch ist, dass der Husten sofort nach dem Hinlegen auftritt. Der Husten wird schlimmer durch Wärme und warme Getränke und ist besser an der frischen Luft.

Drosera wirkt auch auf den Kehlkopf und heilt Heiserkeit, zum Beispiel bei Rednern. Charakteristisch für Drosera im Zusammenhang mit Erkrankungen des Kehlkopfes und der Atemwege ist eine sehr sonore Bassstimme.

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12|Colocynthis (Coloc.)

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colo
©Andras Zboray www.fjexpeditions.com

Die Beschwerden von Colocynthis entstehen durch erregende Emotionen. Der Patient wird krank durch Zorn oder Ärger, durch eine vermeintliche Geringschätzung oder nachdem er sich über eine Ungerechtigkeit echauffiert hat. Im Gefolge dieser inneren Aufwühlung kommt es dann zu Schlaflosigkeit, Durchfall, unterdrücktem Wochenfluss und allen möglichen anderen Beschwerden. Ganz besonders typisch ist aber das Entstehen von Bauchkoliken, die wie folgt charakterisiert sind: Der Patient empfindet quälende Schmerzen im Bauch, wie scharfe Steine, die aneinander reiben. Diese Schmerzen zwingen ihn dazu, sich zusammenzukrümmen, etwas Hartes in den Bauch zu drücken oder sich mit dem Bauch über Stühle, Tische und Bettpfosten zu lehnen. Äußerliche Wärme bessert die Beschwerden und das geringste Essen oder Trinken verschlechtert sie, wobei Kaffee eine Ausnahme macht, er bessert die Bauchschmerzen.

Außerdem passt Colocynthis für Ischiasbeschwerden, die wie bei Rhus toxicodendron mit Taubheit des Beines einhergehen und durch Wärme gebessert werden, mit dem Unterschied, dass bei Colocynthis Bewegung verschlechtert.

Colocynthis wirkt auf rheumatische Gelenkerkrankungen, die durch Bewegung verschlechtert werden. Es heilt arthritische Entzündungen der Augen und divergierenden Strabismus, wenn die übrigen Symptome passen.

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11|Cina (Cina)

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cina
© Rolv Hjelmstad www.rolv.no

Wie schon der Name „Wurmkraut“ sagt, eignet es sich bei Wurmleiden und dort besonders für Ascariden (Spulwürmer). Die Beschwerden sind Heißhunger, auch nachts, mit Abmagerung, obwohl der Bauch aufgetrieben ist. Unmittelbar nach dem Essen empfinden die Kranken ein Schwächegefühl. Sie haben das dauernde Verlangen, die Nase zu reiben oder in der Nase zu bohren. Sie zupfen an der Nase und an den Lippen, bis es blutet. Sie sind schlecht gelaunt, ungezogen, launisch und beim kleinsten Anlass beleidigt. Sie vertragen keine Annäherung, keine Berührung, keinen Druck. Nachts erwachen sie entsetzt, erkennen niemanden, schreien und klammern sich an die Umstehenden. Sie knirschen im Schlaf mit den Zähnen.

Patienten, die Cina brauchen, haben auch die Neigung, alles anzufassen.

Cina hat eine starke Wirkung auf das Nervensystem und wirkt auf Krampfleiden besonders, wenn die Krämpfe ausgelöst werden durch Fieber oder durch Wurmerkrankungen, wenn sie nachts auftreten oder wenn Schreien vorausgeht. Es heilt auch Schielen, speziell wenn nach innen geschielt wird.

Eine weitere Störung des Nervensystems, für die Cina passt, ist ein gurgelndes Geräusch, das im Hals auftritt, besonders beim Trinken und seltener nach dem Husten oder bei Krämpfen.

Auch bei Fieber muss Cina als Heilmittel in Betracht gezogen werden. Die Anzeigen sind: Blasses Gesicht oder blass, nur um den Mund herum, Durst im Fieberfrost, in der Hitze aber durstlos, vermehrter Appetit vor dem Fieberfrost.

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INHALTE

  • 1|Dr. Thomas Quak
  • 1|Katrin Quak
  • 2|Behandlungsablauf
  • 2|Leistungen
  • 2|Praxisphilosophie
  • 2|Publikationen
  • 3|Arzneimittellehre
  • 4|Forschung & Wissenschaft
  • 5|Mediathek
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